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Janne Travelling
Wow, mir ist gerade erst aufgefallen, dass es jetzt schon wieder 1 Monat her ist, dass ich zuletzt einen Beitrag verfasst habe. Huiii, die Zeit verfliegt wie im Winde. Und mir bleiben doch tatsächlich nur noch 2 Tage bis ich wieder nach Deutschland fliege. Verrückt....
Ich sitze gerade in der Mahidol Universität in Bangkok und warte darauf, dass Kamiiz, die Cousine meiner "Pflege-Schwester" Fahsai, von ihren Vorlesungen befreit ist und nutze das hiesige WIFI aus. Es ist schön Kamiiz nach einem Jahr wieder zu treffen. Ihr Englisch ist immer noch nicht so viel besser, aber sie ist einfach ein unglaublich herzlicher und liebenswürdiger Mensch. Ich verbringe gerne Zeit mit ihr und ihrer Mitbewohnerin. Die beiden teilen sich ein Zimmer. Ich durfte mich bei ihnen für 3 Tage einquartieren :))Je näher man den Ende der Reise rückt, desto reflektiver wird man. Ich schaue auf 11 sehr bewegte, bewegende und prägende Monate zurück. Ich will nicht sagen, dass ich nun eine andere Janne bin. Aber ich muss doch zugeben, dass sich die ein oder andere Ansicht verändert hat, sich mein Horizont erweitert hat und ich mich selbst besser kennengelernt habe. Man muss bestimmt nicht reisen, um all dies zu bewirken. Aber es hilft sicherlich und beschleunigt den Entwicklungsprozess. Ich bin unbeschreiblich dankbar für das Glück, was mich auf all meinen Wegen begleitet hat und für all die spannenden Menschen, deren Wege ich kreuzen durfte. Bin ich es leid dauernd den Ort zu wechseln, immer wieder in neuen Gewässern zu schwimmen und aus dem Rucksack zu leben??? - NEIN. Ich liebe es. Der Minimalismus und der "filthy traveller style" lebe hoch! Bin ich froh nach Deutschland zurück zukehren????? - JAAA! Unbedingt. Es ist an der Zeit. War es schwer sich von einigen Menschen zu verabschieden? - Schwer zu sagen. Wenn ich genau darüber nachdenke....vermutlich eher nicht: ich weiß ja, ich sehe sie irgendwann wieder. Und es gibt Skype. Klar, viele Gruppenkonstellationen werden sich nie wieder so ergeben und manch Reisendser mag im Alltag ein anderes Gesicht bekommen und den unbeschwerten Reisenden gänzlich hinter sich lassen. Und man ein Kontakt mag komplett abbrechen. Aber das ist das Leben. Es geht weiter, immer, immer weiter. Die Zeit steht nicht still und nichts bleibt, wie es ist. Abschiede haben was besonders Schönes an sich: sie offenbaren einem Emotionen und lassen einen bewusst werden, wie wunderbar manch eine Begegnung/ Zeitspanne war - und eine tiefe Dankbarkeit bleibt. Nachdem Hikari und ich nach Kep, an Kambodschas Küste, fuhren um dort ein bisschen (im Regen) zu wandern, ging es für mich allein weiter nach Kampot. Ich hatte genug vom Regen und beschloss deswegen mich nicht ganz so lange an der Küste aufzuhalten. Von daher ging es weiter nach Siem Riep, um die Angkor Tempel auszukundschaften. Wie der Zufall es so wollte, saß ich im Bus neben einem Kambodschaner, der gerade in Phnom Penh war, um dort seinen Reisepass und ein 2-monatiges Visum für Deutschland zu beantragen. Jede Menge Gesprächsstoff. Gut, dass sein Englisch ein tiefgründigeres Gespräch erlaubte. Wir verstanden uns gut. Es stellte sich heraus, dass er Tour-Guide war. Somit lud er mich auf eine (kostenlose) Tour zu den Tempeln am nächsten Tag ein. Das war ein echt beeindruckender Tag. Angkor lohnt sich! Faszinierende Ruinen. Einfach pure Schönheit. Die Bäume, die nach und nach die Tempel bezwingen tragen ihren Teil dazu bei! Man kann sich nur schwer vorstellen, dass die Menschen dieser Zeit es völlig ohne moderne Technologie bewältigt haben, so etwas zu erbauen. Wir Menschen heutzutage bekommen es ja noch nicht mal mit moderner Technologie hin.... Angkor also top, Siem Reap eher flop. Nicht mein Ding. Viel zu touristisch. Man kann nicht durch die Straßen gehen ohne ständig Tuk Tuk? Tuk Tuk? Massage? Massage? Free Shot? Free Shot? Food? Cheap! Beer?! Dinner? Cloths? Presents? etc. gefragt zu werden. Und glaubt mir: einfach ignorieren hilft nicht. Sie fragen, bis man bestimmt 3x hintereinander abgelehnt hat. Manchmal laufen sie einem sogar hinterher. Ich weiß nicht, ob es vielleicht nur so extrem war, da Nebensaison war und es zu viele Angebot für zu wenig Abnehmer gab?? Vielleicht tue ich Siem Reap Unrecht und ich wurde nur nicht warm mit diesem Ort, weil ich mich nach Ruhe und Stille sehnte.... Egal, nach 3 Nächten ging es wieder zurück nach Phnom Penh, für einen Tag und eine Nacht. Ich beschloss noch einmal einen Tag in der Schule zu arbeiten und zu übernachten und mich abends zu einem offenen Feedback- Gespräch mit der Direktorin zu treffen. Ich weiß nicht, warum genau ich es machte, aber es stellte sich als richtig heraus, da es einfach ein toller Abschluss war: Die Kinder rannten auf mich zu, als sie mich sahen, und umarmten mich, Hikari freuete sich über die Unterstützung und wir gingen den Tag 2x zu unseren Kaffeemännern ;) Das Feedbackgespräch fand im Rahmen eines traditionellem Khmer Barbecue statt. Und die Direktorin war sehr froh über Feedback. Es war ein sehr konstruktives Gespräch. Und es tat zugegebenermaßen gut von ihr für meine "Dienste" gelobt zu werden. Sie fragte, woher ich das gute Händchen für die Kinder hätte und ob ich schon viel in meinem Leben unterrichtet hätte ;D Ööööööhmmmm nöööö, first time....(ehrlich gesagt, fand ich mich gar nicht so gut. Ein Kinderspiel war das Unterrichten nicht....) Nächsten Morgen nach Laos. Ganz früh. Ein voller Tag im Bus. Der erste Eindruck von Laos sollte der schlechteste sein. Fing damit an, dass wir alle Schmiergeld an der Grenze zahlen mussten, uns dort zusätzliche 1 1/2 Stunden aufhielten, mitten in der Nacht bei den 4000 Islands ankamen, es regnete, der Fährmann zu hohe Preise für die Überfahrt veranschlagte und uns auch noch 30 Minuten warten ließ (im Regen), da er behauptete einer der 14 Touris hätte die Fähre nicht gezahlt. Dem wart aber nicht so!!! Er muss ein Ticket verloren haben. Um in die "Fähre" zu kommen (sollte ich besser Nussschale sagen), mussten wir durch Matsch stiefeln, sodass auch wirklich alles eine Wäsche gebrauchen konnte. Den Abend fragte ich mich, warum ich Kambodscha verlassen hatte und mir das antat. Die nächsten 2 Wochen fand ich heraus warum: Laos ist unglaublich schön!!!!!!!! Landschaftlich und menschlich das schönste südostasiatische Land, welches ich bisweilen gesehen habe. Armut? Ja, aber nicht wirklich.... Die Menschen leben zwar in ihren Hüttchen, die kein Geld bringen würden, arbeiten hart auf den Reisfeldern (auch kleine Mädchen). Sie haben nicht viel Besitz. Aber verdammt, sie haben genug Essen, Herz und Lebensfreude. Kümmert es da wirklich so sehr, dass [...] "nur zwei Drittel der Männer und ein Drittel der Frauen über 15 Jahren lesen und schreiben können?"Laut wikipedia haben rund 40 % der Laoten noch nie eine Schule besucht, in den nördlichen Provinzen sind es mehr als 60 %. Zwei Drittel der laotischen Kinder brechen vorzeitig die Grundschule ab, um zum Lebensunterhalt der Familie etwas beitragen zu können, insbesondere in der Feldarbeit...... Warum ist dieses Volk nicht bitter obwohl so viel Unrecht getan wurde (im zweiten Weltkrieg wurden (laut wiki) über Laos bei den amerikanischen Flächenbombardements pro Einwohner geschätzte 2,5 Tonnen an Sprengsätzen abgeworfen. Daher gehört Laos zu den am schwersten bombardierten Ländern der Welt. Bis heute wurden und werden keine Reparationszahlungen an die Zivilbevölkerung geleistet.)? Warum sind sie so freundlich, ehrlich, interessiert und hilfsbereit? Laos ist wesentlich kühler als die anderen Länder Südostasiens, in denen ich mich aufgehalten habe. Und ist verhältnismäßig wenig bevölkert mit nur etwas mehr als 6 Mio. Einwohnern. Die Städte sind eher klein. Viele Menschen arbeiten in der Landwirtschaft und leben verstreut auf dem Land. Man fährt an zahlreichen in der Regenzeit (ja, ich war dort in der Regenzeit) sattgrünen Reisfeldern vorbei auf denen fleißig gearbeitet wird. Tagtäglich. Der Klebreis hat mir immer sehr gut geschmeckt. Die weit verbreiteten Nudelsuppen ebenfalls. Aber ebenso wie Kambodscha kann auch Laos nicht mit der Vielfalt, Qualität und Quantität an Speisen in Thailand mithalten. Von Tag 1 an in Laos war ich nicht allein unterwegs. Ich fand zwei super liebe und lustige Mädels (Sej, aus London, 29 Jahre alt und Noemie, 21 Jahre alt und aus der Schweiz). Zufällig hatten wir genau den selben groben Plan und das auch noch im selben Zeitfenster. Wir waren ein witziges Trüppchen. Sej mit ihren Krücken (sie hatte sich in Kambodscha den Fuß in der Dusche gebrochen), Noemie und ich mit Taschen beladen (da wir Sej beim Tragen unterstützen, um ihren Fuß wenigstens ein bisschen zu entlasten). Nicht nur einmal kam es vor, dass wir zu dritt in einem Doppelbett nächtigten. Ich immer in der kuscheligen Mitte - hatte den großen Vorteil, dass ich mich niemals um die Decke streiten musste. Dafür haben die Außenseiten schon gesorgt ;) Unsere Rute von Süden nach Norden: Don Det (4000 Islands), Thakek, die kleinen Dörfer Nahin und Konglor (auf dem Weg und bei den Kong Lo Caves - definitiv meine Favouriten auf unserem Trip durch Laos), Vientiane, Vang Vieng, Luang Prabang, 2 Tage auf dem Slow Boat nach Huay Xai mit Übernachtung in Pak Beng. Am nächsten Mrgen ging es nach Thailand: von Chiang Kong über Chiang Mai nach Pai - einem kleinen Hippie-Ort in den Bergen im Norden. Genau genommen übernachte ich auf einer Permakultur Thai Farm (Tacomepai), 6km vor Pai. Wow...Ich war froh, dass ich das noch spontan mitgenommen habe für 2 Tage: In Bamboo Huts übernachten, Outdoor "Badezimmer", aus Kokosschalen und mit Bamboo Löffeln essen. Über dem Feuer kochen, kein Plastik!!! Vom charismatischen, ca. 50 Jahre alten Thailänder Sandot über nachhaltiges Leben im Einklang mit der Natur lernen. Wir waren 6 Mädels und jeder hatte seine eigene Hütte. Naja, ich dachte ich hätte sie für mich allein. Doch dann stellte sich heraus, dass Mister Gecco sie auch ganz klasse fand und in meinem Zimmer rumtollen wollte, um Termiten zu fangen. Der kannte keine scheu. Als ich das Licht ausmachte (Solarstrom), flog eine Fledermaus zum Fenster rein und kreiste um mein Moskitonetz, um Insekten einzufangen. Das war sooooooooo schööön :)))) Von Pai zurück nach Chiang Mai. Und zwar allein per Anhalter. Ich wollte eigentlich nicht alleine in Asien trampen. Doch eine kleine Stimme in mir, sagte mir, ich sollte es wagen. Und es hat sich mal wieder herausgestellt, dass ich meinem Bauchgefühl trauen kann: Ich bin mit unglaublich netten Thais mitgefahren und von den 3 Stunden Fahrt haben wir bestimmt 2 Stunden lang gequatscht. Danach haben sie mich zum Lunchen eingeladen und mir noch ihr zuhause gezeigt. Wow! Ich wollte nochmal 5 Nächte in Chiang Mai verweilen, um meine Freunde erneut zu treffen und weil ich mich dort einfach so unglaublich wohl fühle. Ich sollte es nicht bereuen. Es waren herrliche Tage. Einen Tag mit dem Rad zum Wasserfall, um Baden zu gehen. Yoga; eine traditionelle, chinesische Gua Sha Massage, die mich ganz schwer begeistert hat, da sie tatsächlich eine heilende Wirkung hat. Viele aufschlussreiche Gesprächsstunden mit bereits bekannten Freunden und neu gewonnen Freunden aus aller Welt. etc. Bis ganz bald :)))
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