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Juhuu, Felix sitzt gerade im Bus von Buenos Aires nach Puerto Iguazu neben mir. Zwei Wochen können wir nun zusammen einen kleinen Teil Südamerikas erkunden. Ich schreibe gerade von meinem neuen Netbook, welches mir Felix aus Deutschland mitgebracht hat. Wirklich Luxus, wieder ö, ü, ä auf der Tastatur vorzufinden und jederzeit Skypen zu können, wenn man WiFi hat etc.
Wo waren wir stehen geblieben? Salta, meine erste Station in Argentinien. Von dort aus hat es mich nach Cordoba verschlagen. Eigentlich wollte ich nur eine Nacht bleiben, aber dann habe ich ein so nettes Hostel und Leute aufgetrieben, dass ich letztlich doch 3 Nächte blieb. Cordoba ist eine Kuklur-Hochburg. Das kostenlose Angebot ist grandios. Innerhalb von nur 3 Tagen sah ich traditionelle Japanische Tänze, war in einer Kirche, um einem klassischen Konzert aus der Barockzeit zu lauschen (ja, auch so etwas kann man sich mal antun - erweitert lediglich den Horizont) und war auf einem Rap-Konzert eines Rappers, der im Knast seine Texte geschrieben hat und sich dort dazu entschlossen hat, von nun an die Welt positiv zu beeinflussen.
Einen Abend waren wir, nachdem wir im Hostel leckeren Argentinischen Wein getrunken haben, in einer Großraumdisse. Die hat mir nicht so sehr zugesagt. Am nächsten Abend haben wir einen Club aufgetrieben, der lateinamerikanische Reggaemusik live spielte, Geniale Bands mit Blechbläsern, fabelhaftem Gesang etc.
Zusammen mit Susann, einer Deutschen, die an der Rezeption des Hostels für einige Monate gearbeitet hatte, fuhr ich am Sonntag mit dem staatlichen Zug von Cordoba nach Rosario. Statt 6 Stunden mit dem Bus, brauchten wir 9 Stunden. Zahlten dafür aber auch anstelle von 150 nur 23 Pesos. Wenn es nach mir ginge, würde ich viel öfter mit dem Zug fahren. Hat wirklich Spaß gemacht. Nur leider fahren die Züge sehr selten (ein und die selbe Strecke ca. 2x die Woche) und sind oft ausgebucht, da sie so günstig sind. Daher muss man vorzeitig planen und es muss zeitlich passen.
Susann wollte weiter nach Venezuela und die letzten 2 Monate ihres Südamerikaaufenthaltes noch ein bisschen Reisen. Ich wollte in Rosario für 2 Nächte den Bruder einer Freundin und seine Familie besuchen. Rosario ist der Geburtsort von Che Guevara. Gefällt mir muss ich sagen, Aber vor allem war es schön, bei einer einheimischen Familie unterzukommen und ein bisschen in deren Leben eintauchen zu können. Drei Kinder im Alter von 12, 14 und 20, sowie eine belgische Austauschschülerin leben in dem Haus (abgesehen von den Eltern natürlich). Anfangs dauerte es, bis die Kinder ein bisschen „warm" wurden (abgesehen vom 20-jährigen Sohn, der selbst gerne Reisen möchte und nur noch das Geld zusammenbringen muss). Die Eltern waren unmittelbar extrem herzlich, hilfsbereit und offen. Zusammen haben wir Mate getrunken, über Südamerika, Kultur, Politik etc. gesprochen. Alles nur so weit, wie mein Spanisch ausreichte. Ich werde die Familie wieder besuchen. Optimalerweise nach meinem Volunteering Job (den ich vielleicht in Uruguay in der Nähe von Montevideo auf einer Enstanica verbringen werde. Es ist ein Öko-Projekt von 3-4 Familien, die einen autaken, nachhaltigen Lebensstil anstreben.), da ich dann, Ende Januar, wesentlich besser Spanisch sprechen werde und die Verständigung besser funktioniert.
Rosario habe ich am Vormittag des 6.11. verlassen. Buenos Aires war lediglich 4-Busstunden entfernt. Die Argentinische Pampa besteht aus Flachland, wird landwirtschaftlich genutzt und trägt somit einen großen Teil zur Steak-Produktion bei. Das Gebiet ist feucht und grün. Keine überwältigende Landschaft im Vergleich zum Andengebiet in Argentinien, aber dennoch nett anzuschauen. In Argentinien ist es unglücklich Vegetarier zu sein, da Fleisch nahezu in jedem Gericht enthalten ist und zum Alltag einfach dazugehört. Gut, dass ich mir angewöhnt habe Fleisch zu essen. Dennoch freue ich mich schon jetzt auf's asiatische Essen: Endlich wieder gemüselastiger, feurige Schärfe, leichtere Kost.
Buenos Aires: Groß, riesig, viele, viele Hochhäuser, modern, pompös, die europäischste Stadt Südamerikas. Als ich ankam, konnte ich einen kurzen Blick auf ein Armenviertel erhaschen. Natürlich würde ich ungern dort wohnen, aber wenn man es mit Bangkok vergleicht, ist es wesentlich lebenswürdiger. Es war sehr, sehr heiß - ca. 34°C. Doch da ich den Tag noch keine Bewegung hatte, beschloss ich zu Fuß zu meinem Hostel zu gehen. 6 km mit Sack und Pack. Meine Güte, hatte ich hinterher die Dusche nötig ;)
Am nächsten Tag um 2h morgens kam Felix an :) Wirklich, wirklich herrlich sich nach 2 ½ Monaten wieder in die Arme schließen zu können. Ich bin sehr froh, dass er sich dazu entschlossen hatte, mich in Südamerika zu besuchen - auch wenn es nur 2 Wochen sind. Ich bin sicher, es wird ihm SEHR gut gefallen :))) Nach wenigen Stunden Schlaf sind wir raus in die Außenwelt getreten, haben einen Bus nach Puerto Iguazu für den selben Abend gebucht und haben dann zu Fuß das Zentrum erkundet. Der erste Eindruck ist zwar gut, aber leben müsste ich in Buenos Aires nicht, auf Dauer. Die Stadt ist hübsch, aber noch reizt sie mich nicht sonderlich. Als wir z.B. in Bangkok waren, erging es mir anders. Da hat es gleich Klick gemacht. Naja, wir geben BA am Ende unserer gemeinsamen Reise noch einmal eine Chance und schauen uns auch mal das Nachtleben an. Jetzt geht es erst mal Richtung Norden. Wir wollen die sagenhaften Iguazu Wasserfälle anschauen, ein bisschen nach Paraguay und ggf. Uruguay, Brasilien. Konkrete Pläne gibt's noch nicht.....
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