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Hallo allerseits!
Ich wurde gebeten englische Begriffe zu erklären, was zwar nicht immer funktioniert, aber ich werde es versuchen! :)
Nachdem ich den letzten Blog beendet hatte, fuhr ich wie angekündigt ins HUHU um mein Gehalt abzuholen (Yeah, mein erstes Gehalt!!). Ich war so dreist um habe mich bei der Gelegenheit erkundigt, ob ich, da ich kurz dort gearbeitet habe, das Black Water Rafting kostenlos machen könne. Erwartungsgemäß war dies nicht möglich, aber ich hatte das Glück, dass ich eine Glowworm Cavetour (Glühwürmchenhöhlen Tour) kostenlos mitmachen durfte. Ich bin also direkt danach zum „Theatre" (Waitomo Cave Center) gefahren um mir die Möglichkeit nicht entgehen zu lassen. Und ich muss sagen, es war echt klasse. Die Höhlen sind Kalktropfstein-Höhlen und wer mal in einer dieser Höhlen war, weiß wie fantastisch sie aussehen. Zum Ende der Tour stand eine kleine Boot-Tour an, auf der man super viele Glühwürmchen an der Decke sehen konnte, bzw. das was als Glühwürmchen bekannt ist - wunderschön!
Der nächste Tag brache schönes Wetter mit sich und so beschloss ich mich die Marokopa Road von Waitomo Caves nach Marokopa zu befahren und auf der Strecke einige Naturschönheiten zu besichtigen. Nummer 1 auf der Strecke war die „Natural Bridge". Das ist eine alte Höhle, die an den Seiten angestürzt ist und dessen Decke nun wie eine Brücke über dem Besucherpfad aussieht. Versteckt hinter ein paar schönen Steinformationen und Bäumen echt ein schöner Platz. Weiter ging es die Straße entlang zu dem nahe gelegenen Piripiri Cave. Dies ist auch eine kleine Höhle, die aber im Gegensatz zu den anderen Höhlen in der Umgebung kostenlos zu besichtigen ist. Wirklich groß war sie nicht, so dass man durch Taschenlampe und Tragelicht einen guten Blick auf die Tropfsteine werfen konnte, auch wenn diese nicht mit denen aus der vorigen Tropfstein-Höhle zu vergleichen waren - leider. Nächstes Ziel war der Marokopa Fall, ein Wasserfall der sehr schön in seine Umgebung eingebettet war und echt klasse aussah - viel schöner als die sehr bekannten Huka Falls bei Taupo, die die meist besuchte Attraktion in Neuseeland sind. Da ich nicht wusste was ich den Rest des Tages machen sollte, beschloss ich die Straße bis zu ihrem Ende in Marokopa zu fahren und dort am Strand entlang zu laufen. Da wir grade Ebbe hatten, konnte man schön auf dem schwarzen Sand am Wasser bis zum Ozean rauslaufen ohne nasse Füße riskieren zu müssen, um dort die Klippen und Felsen zu bewundern. Dem Wind trotzend lief ich also den Strand entlang, hörte Musik und genoss den Sonnenschein. Nach einigen zurückgelegten Metern,fuhr ich wieder zurück nach Waitomo und machte es mir im Hostel gemütlich.
Der nächste Tag stand unter dem Motto Schlammschlacht, da es die Nacht leider geregnet hatte und ich unbedingt den Waitomo Walkway wandern wollte. Trotz Schlamm und vielem Rutschen brauchte ich nur die angegebene Zeit bis zu einem Parkplatz an dem einer der schönsten Shorttracks Neuseelands durch einen kleinen Dschungel mit Höhlen, Wasserfällen und Co. beginnen sollte. Der Shorttrack (Kurzwanderweg) hielt echt was er versprach. Tolle Strecke auf der mein einige kleinere Naturwunder sehen konnte ohne auf Matsch auszurutschen. Danach ging es zurück zum Hostel - wieder durch den Schlamm, der aber glücklicherweise im Laufe des sonnigen Tages griffiger wurde. Zurück im Hostel hieß es dann Schuhe säubern und duschen. Auf dem Weg zur Dusche fiel mir der Pool draußen ein und ich entschloss mich schnell noch mal eine Runde in diesem zu drehen - von außen war er schließlich nicht so kalt. Als ich dann, nach guter Vorbereitung für die schnelle Dusche danach, in den Pool sprang war mir nach ca. 1 Sekunde klar: „Wenn du gesund bleiben willst schwimmst du nur die 10 Meter bis zum Pool-Ende und verlässt das kalte Nass!" Gedacht - getan! Ich verließ den Pool wieder so schnell wie ich drin war und genoss die warme Dusche, die ich mir redlich verdient hatte. Eine schöne Abkühlung nach dem kühlen Tag war es trotzdem! Danach machte ich es mir wieder im Hostel vorm Kamin gemütlich, hörte die Drei Fragezeichen und löste Sudokus, die viel zu einfach für„sehr schwer" sind!
Dann war der große Tag gekommen: Ich hatte mein Black Water Rafting! 5 Stunden Black Abyss Tour mit Abseilen, Wasserfall-Klettern, Höhlenerkundung und Flying Fox (Trip für ein paar Sekunden an einem Drahtseil im Dunkeln mit abrupten Halt und super Blick auf die leuchtenden Flecken der Glühwürmchen). Aber jetzt erst Mal alles nacheinander: Ich durfte diesen Tag früh aufstehen um auch um viertel vor 9 an den Gebäuden des Veranstalters zu sein - was ich natürlich ohne Probleme schaffte! (Ja, ich war ausnahmsweise mal pünktlich! :P) Nach kurzem Vorstellen in der kleinen Gruppe von nur 5 Leuten und 2 Führern, ging es los mit dem Einkleiden in Wetsuit (spezieller Wasseranzug, der Wasser speichert um den Körper warm zu halten) und Co. Und dann ging es auch schon mit dem Transporter zu den Höhlen. Direkt ging es nicht, was mir auch lieb war, denn eine Einweisung wie ich mich abseile ohne das 37 Meter-Loch hinunterzufallen. Nachdem man sich an seine Abseilhilfen gewöhnt hatte, ging es los - und ich war der Erste der sich ins „Ungewisse" hinabließ. Leider war es nach 3 Minuten schon vorbei, aber man merkt dann erst wie viel 37 Höhenmeter sind. Mit dem ersten Adrenalin vollgepumpt, hieß es dann erst Mal auf den Rest warten. Zum Glück war die Gruppe relativ klein, so dass es nach einer kurzen Erzählpause, mit Informationen zur Höhle, weiterging - zum Flying Fox! Alle Lichter wurden ausgeschaltet und man raste an einem Drahtseil einen kleinen Abhang hinunter - dabei stets die Augen auf die Glühwürmer gerichtet, die wie Sterne an einem vorbei zogen - wundervoll! Doch dann, STOP. Mit einem heftigen Ruck bremste man und er Trip war nach nur ein paar Sekunden schon beendet. Als Belohnung nach der nicht vorhandenen Anstrengung legte man sich erst Mal eine Runde hin und schaute sich weiter die leuchtende Höhlendecke an, während der Rest vom Fest sein Flying Fox Erlebnis hatte. Danach gab es dann einen kurzen Snack mit Kakao und einem süßen Hafergebäck, das aus reinen Kohlenhydraten bestand - gut für die kalte Zeit später. Nach dem Snack ging es dann mit einem Sprung ins Wasser - ins eiskalte Wasser, aber Wetsuit sei Dank war es erträglich. Auf einem Gummiring hangelte man sich an einem Seil die Felswand entlang, während man immer wieder einen kurzen Blick an die Höhlendecke mit ihren Glühwürmchen werfen konnte. Dann kam das Märchen wie die Glühwürmchen entstanden (lustige, erfundene Story) und schließlich erfuhr man dann auch was da wirklich leuchtet. Kurz gesagt: Die Hinterlassenschaften der Larven mögen Chemie und praktizieren diese dann auch um Beutetiere durch das Licht anzulocken und zu fressen. Wenn man wirtschaftlich denken würde, käme man bestimmt auf die Idee sich ein paar Hinterlassenschaften der Larven an die Wohnzimmerdecke zu kleben, aber das Licht reicht kaum aus um irgendetwas zu erleuchten. Dafür ist es mit einem Verhältnis von 98% Energie in Licht und nur 2% Energie in Wärme sehr ökonomisch. Die Vorstellungen einiger Gruppenmitglieder zerstört, ging es wieder zurück zu dem Ort an dem wir begonnen hatten - und von dort aus ging es dann auch zu Fuß weiter. Es macht unglaublichen Spaß durch so einen Höhlenfluss zu waten. Speziell dabei waren dann ein paar kleinere Klettereinlagen, Schwimmen, der „Drunken Path" (Betrunkene Weg") und das Durchzwängen durch ein paar enge Stellen. Der „Drunken Path" macht seinem Namen alle Ehre. Da man nicht sieht wo man hintritt - trotz Stirnlampe - hat man in diesem unebenen Gebiet so einige Koordinationsprobleme. Inklusive war auch ein kleiner Trip auf einer Rutschbahn, bei dem ein Foto gemacht werden sollte, das bei mir irgendwie ziemlich in die Hos' ging. Nach einem weiteren Snack ging es dann zum Ausgang der aus zwei Wasserfällen bestand, die man beide erklimmen musste. Es war erstaunlich wie einfach es ging - zumindest für mich, andere hatten ziemliche Probleme - und dann war es auch schon vorbei, leider! Man hat sich einfach super gefühlt und mir wurde in dem Moment klar, dass grade ein Kindheitstraum in Erfüllungstraum gegangen ist, der beim Löwenzahn schauen, während einer Sendung über Höhlen, entstand. Fantastisch! Die warme Dusche danach wurde dann ergiebig ausgekostet und auch das Essen nach dem Trip wurde mehrmals nachgefüllt. Später fiel mir auf, dass man nur einmal nachnehmen sollte. Egal, Bagels sind toll. Die CD mit den Fotos sollte eigentlich 20 Dollar kosten, aber ich dachte mir, dass man als „Mitarbeiter im HUHU" sie vielleicht kostenlos bekommen könnte, was auch klappte. Total vollgegessen ging es dann zurück ins Hostel und von dort aus dann ins Cave Museum, dessen Eintritt ich mir auch durch ein: „Hey, I am working in the HUHU" ersparte. Das Museum war schön gestaltet und vor allem der Teil über die Steinschichten in Waitomo war sehr interessant. Danach ging es aber dann wieder ins Hostel - entspannen von diesem unvergesslichen Erlebnis!
Am nächsten Morgen hieß es dann Abschied nehmen von Waitomo. Die Reise nach Raglan, dem Surfer Paradies Neuseelands, sollte beginnen. Nach einigen Aufräumarbeiten im Auto ging es dann auch wirklich los. 90 Minuten später war man dann auch schon da - Raglan eine kleine Stadt an der Westküste Neuseelands auf der Höhe Hamiltons. Ich informierte mich zunächst was man in Raglan machen kann, außer surfen zu gehen und man schlug mir ein paar Wanderwege vor, von denen ich dann auch einen, nach dem Einchecken im Hostel, begann. Es ging den Strand entlang, zurück durch ein bewaldetes Naturschutzgebiet und schließlich noch einmal rund um Raglan. Das ganze zog sich ziemlich und ich kam erst ins Hostel zurück als es dunkel wurde. Der Rest des Tages wurde dann in der gemütlichen Lounge und ihm Hot Pool verbracht - schließlich sollte der nächste Tag anstrengend werden.
Der nächste Tag war der erste Tag in dem ich Surfer während ihren Vorbereitungen sah, wie sie Wellenbericht und Ähnliches studierten und sich Gedanken machten, ob sie los ziehen sollten oder nicht. Ich entschied mich direkt am nächsten Tag auch einmal „Surfing" auszuprobieren. Ich wollte an diesem Tag einen Wanderweg von Te Toto Gorge (Einem bekannten Klippeneinschnitt) zu der Spitze eines Berges direkt neben Raglan. Der Aufstieg sollte 3 Stunden dauern und ich wollte zumindest zu den dem Ausblick auf dem Weg zur Spitze laufen, was 2 Stunden hin dauern sollte. Auf dem Weg zu dem Parkplatz an Te Toto Gorge schaute ich mir noch ein paar bekannte Spots entlang der Küste an. Manu Bay, Whale Bay und viele andere Küstenabschnitte sehen echt wundervoll aus. Dann kam ich auf die unbefestigte Straße, von der mir Raffael schon einmal erzählte und ich amüsierte über die Vorstellungen, wie Raffael mit seinem Van diese Straße im Dunkeln entlang geschlichen ist! Leider regnete es morgens für eine kurze Zeit ziemlich kräftig und die Wege waren ziemlich matschig und rutschig, aber hoch war es kaum ein Problem. Dann verschlechterte sich aber das Wetter, es zog sich zu und bekam ein paar kleinere Regentropfen ab. Ich entschied mich umzukehren um noch lebendig den Berg runterzukommen, falls es wirklich anfangen sollte zu regnen, da das Wetter sehr sehr wechselhaft ist. Safety first! Natürlich fing es nicht an zu regnen und es sollte auch den Rest des Tages nicht mehr regnen, aber dennoch war es eine gute Entscheidung, da man nie wissen kann was passiert. Auf dem Rückweg machte der matschige Weg große Probleme und ich verewigte mich einmal im Matsch des Weges - ein Grund seine Sachen zu waschen. Am Auto ging es dann primär darum nicht alles dreckig zu machen und sich selbst sauber zu bekommen - letzteres wurde dann im Hostel im Pool erledigt, während die Außentemperatur auf über 20 Grad stieg, so dass man auch mal in Badehose rumlaufen konnte. Jetzt sitze ich nach einigen gemütlichen Stunden im Hostel und beende diesen Text nach ungefähr 2000 Wörtern. Morgen werde ich wohl das erste Mal in meinem Leben surfen und ich freue mich schon auf dieses kalte Erlebnis und die nächsten Tage bis ich nach Auckland zurückkehre, wo ein Rugby-Spiel und hoffentlich ein Job auf mich warten.
Liebe Grüße
Basti Raglan, den 30.07.2011
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