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Tag 62 (Sonntag 17.4.11)
Den Vormittag haben wir noch in Lima verbracht. Da Sonntag war, fuhren leider keine Touristenbusse, so haben wir keine Stadtrundfahrt gemacht. Aber wir freuten uns auch schon, dass es weiter geht, denn so schön finden wir es hier nicht. Gegen Nachmittag stiegen wir also wieder in den Bus. Der war leider „nur" so bequem wie der von der letzten Fahrt und nicht so wie der von unserer ersten Busfahrt. Keine breiten Ledersitze, keine Kopfhörer - aber es gab wieder Essen, Kissen und Decken, zudem saßen wir wieder ganz vorne und konnten dort unsere Beine hochlegen. Im hellen hatten wir auch eine super Aussicht, so fuhr man nicht nur die Strecke, sondern sah auch noch etwas von der Umgebung. Die permanente spanische Beschallung durch die Filme, die liefen, war etwas nervig, zum Glück war nachts aber Ruhe. Den Zwischenstopp gegen Mitternacht in einer kleinen Stadt, um weitere Leute einzuladen haben wir beide nur im Halbschlaf mitbekommen.
Tag 63 (Montag 18.4.11)
Morgens hieß es dann wieder aus dem Fenster schauen, Musik hören oder lesen und zwischendurch wieder die Augen zumachen. Gegen Mittag erreichten wir die Grenze zu Ecuador. Das ganze Spielchen dauerte fast zwei Stunden. Als alle Stempel im Pass waren und wir im Bus saßen ging es endlich weiter. Am frühen Abend erreichten wir im Dunkeln Guayaquil im Südwesten Ecuadors. Von Peru ging leider kein Bus direkt nach Quito. Als wir am Busterminal ankamen, überlegten wir, ob wir eine Nacht hier bleiben oder direkt weiter mit dem Bus nach Quito sollen. Da wir die Schnauze vom Busfahren eindeutig voll hatten, entschieden wir uns zu bleiben. Doch das sollte schwieriger werden als gedacht. Es herrschte ein Unwetter, Regen wo man hinsah. Pfützen, besser gesagt Seen standen auf der Straße. Es war kaum ein Durchkommen. So warteten wir über eine Stunde bis wir es schafften, uns in eines der wenigen Taxis zu drängeln. Die Fahrt war nicht weniger abenteuerlich, nach kurzer Zeit steckten wir im Wasser fest - nach mehrmaligem Versuchen den Motor neu zu starten, schob der Fahrer sein Taxi aus dem Wasser. Auch das der Fußraum vorne unter Wasser stand schien ihn nicht sonderlich zu interessieren. Wehe es stand aber ein Auto vor ihm und blockierte die Straße, dann wurde wie wild gehupt und geschimpft. Nach einer wirklich abenteuerlichen Fahrt, hatten wir eine Schlafgelegenheit gefunden. Als wir auf dem Zimmer waren gab es einen Stromausfall, kein Fernsehen, kein Internet - draußen strömender Regen - dann geht man halt um acht ins Bett.
Tag 64 (Dienstag 19.4.11)
Der Regen hatte am morgen endlich aufgehört, mitten in der Nacht war auch der Strom wieder da, und wir lagen im hell erleuchteten Raum und der Ventilator drehte wackelig seine Runden. Nun gut, zuerst mal ein kleiner Rundgang durch die Stadt. Aber schon nach kurzer Zeit entschieden wir uns, schnell weiter nach Quito zu fahren. Wir nahmen noch schnell ein Frühstück, wobei man sagen muss wir wollten, denn der Kaffee war so ekelig, dass wir ihn stehen ließen und dann gab es etwas zu Essen, das wir nicht einmal richtig identifizieren konnten (sah nach Kochbananen aus). Nur das Spiegelei war in Ordnung. Als wir uns erkundigten, wann der nächste Bus nach Quito fährt, sagte man uns in einer Viertelstunde. Schneller als wir dachten, war uns aber ganz recht. Nun hieß es schnell den Abfahrtsplatz suchen und dabei ein Brötchen kaufen. Gesagt getan, kurze Zeit später ging es nach Quito. Der Bus war nicht so toll, wie die von Peru, aber solche teureren Anbieter gab es hier nicht. Wir haben schon das teuerste Busunternehmen herausgesucht, um ein bisschen Komfort und Sicherheit zu haben. Aber 8,50 Dollar führ neun Stunden Fahrt mit Snack und Getränk schien uns recht günstig zu sein. Ständig kam jemand in den Bus und versuchte irgendwelchen Schrott zu verkaufen. So langsam tat einem vom vielen Busfahren der Hintern richtig weh und man wusste nicht mehr wie man sich setzen sollte. Es war bereits dunkel als wir Quito erreichten. Wir verließen das Busterminal, eigentlich eine ganz belebte Straße, aber wir wollten erstmal ins Zentrum fahren. Eigentlich schwierig bei einer so langgezogenen Stadt. Aber wir wollten es versuchen, eine noch schönere Gegend zu finden. Wir fuhren mit dem Taxi ins historische Zentrum. Als wir unser Gepäck im Hostel verstaut hatten, wollten wir irgendwo noch etwas trinken gehen. Doch das konnten wir vergessen. Wir fanden keine Bar, keine Kneipe, keine Disco, kein Kiosk, rein Garnichts hatte offen.
Tag 65 (Mittwoch 20.4.11)
Wir hatten in der Nacht beschlossen uns ein neues Hostel zu suchen. Zum einen gefiel uns die Gegend nicht und zum anderen war es hier wirklich sehr dreckig. Und wir sind schon einiges gewöhnt, aber hier lief man durchs Zimmer und hatte massig Dreck unter den Füßen kleben. Das Frühstück war überraschender Weise richtig lecker. Aber nichts desto trotz zogen wir weiter. Man nannte uns eine Straße, in der viele Bars und Restaurants seien. Dort angekommen stellten wir fest, dass es die Straße nahe dem Busterminal war, wo wir bereits waren. Als wir an einem Hotel vorbeikamen, das nicht ganz so teuer aussah, beschlossen wir uns das heute zu gönnen. 55 Dollar fürs Zimmer waren eigentlich zu viel für eine Nacht, aber das Zimmer hatte eine Badewanne mit Whirlpoolfunktion! Da konnten wir nicht anders. Und die Badewanne wurde auch gleich ausprobiert. Und es blieb nicht bei einem mal. Wenn wir nicht in der Badewanne saßen, liefen wir in der Gegend rum und schauten uns um. Abends fing es an zu Regnen und wir blieben auf dem Zimmer. Surften im Internet und sahen Fern. Heute hatte die Deutsche Welle ein wirklich interessantes Programm.
Tag 66 (Donnerstag 21.4.11)
Nach dem Frühstück hieß es wieder eine neue Unterkunft suchen, es gefiel uns hier diesmal zwar gut, aber es sollte nur ein Drittel so teuer sein. Es war schnell ein neues Hostel gefunden. Heute wollten wir uns mal das Museum Solar anschauen, das direkt am Equator liegt, in dem man Versuche machen konnte. Es liegt etwa 22km nördlich der Stadt. Der Lokalbus fuhr für 40 US-Cent pro Person, aber eine Stunde lang dorthin. Und man sah gleichzeitig noch was von der Stadt und der Umgebung. Es war ein kleines Museum, aber wirklich interessant. Mit einer kostenlosen Führung ging es los. An einer Station ließ man Wasser aus einer Wanne laufen. Man zog den Stöpsel und das Wasser lief heraus, ohne einen Wirbel zu bilden. Die Wanne stand genau auf dem Equator. Einen Meter weiter links neben dem Equator auf der Nordhalbkugel bildete das Wasser einen Wirbel nach links - es war kein Trick, es war die gleiche Wanne. Einen Meter vom Equator in die andere Richtung auf der Südhalbkugel drehte sich der Wirbel in die andere Richtung nach rechts. Faszinierend, da ja nur etwa ein Meter dazwischen lag. Wir haben noch weitere Versuche mit unserer Muskelkraft gemacht. Und dann der Ei-Versuch. Man konnte auf der Equatorlinie ein rohes Ei auf einem Nagelkopf balancieren. Ein wirklich lohnenswerter Ausflug. Zurück in der Stadt schlenderten wir wieder die Straße rauf und runter. Als es heftig anfing zu Regnen, retteten wir uns in eine Kneipe. Wir stellten fest, dass sie einem Belgier gehörte. Es waren viele Schweizer, Holländer und Deutsche dort. Viele der deutschsprechenden Stammkunden arbeiten hier in Ecuador. Es gab gute Cocktails und Kaffee, der wirklich gut war. Und man freute sich auch nochmal über ein sauberes Klo mit Klopapier, Seife und Handtüchern - da merkt man, dass es keine einheimischen Besitzer sind. Nach einer gemütlichen Zeit in der Bar und ein paar Bier und Kaffee später gingen wir zurück ins Hostel.
Tag 67 (Freitag 22.4.11)
Zuerst mussten wir wieder die Unterkunft wechseln, denn unsere Klospülung ging nicht mehr und das ganze Bad stank so widerlich aus dem Abfluss, das wir es vorzogen uns was Neues zu suchen. Damit waren wir lange beschäftigt, denn entweder waren die Sachen zu teuer, voll, hatten kein Internet oder extrem schäbig. Später schlenderten wir wieder durch die Straßen. Viel Zeit verbrachten wir auch auf dem Zimmer, denn es regnete immer wieder.
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