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Ein Bisschen von "Mama Africa"
Heute hab ich eine ganz besondere Tour gemacht. Mit Jay, einem Guide, durchs Township. Es war völlig anders, als ich erwartet hatte. Eigentlich bin ich mit einem Gefühl von "a bisserl Schiß" los. Meine Vorstellung war recht naiv: Es herrscht dort große Not, ich bin weiß und sehe alleine schon deshalb nach Geld aus, das man mir evtl. auf ungute Weise wegzunehmen versucht. Auf jeden Fall dachte ich, dass mich die Menschen in ihrer Gegend eigentlich nicht haben wollen und uns mit Argwohn begegnen. Und ja, es herrscht Not an allen Ecken, aber letztendlich leben dort ganz normale Menschen ihren Alltag. Nach ein paar Minuten hatte ich an wirklich jedem meiner Finger ein kleines Kind hängen. Sogar an meinem Halstuch haben sie sich festgehalten. Alle so zwischen 3 und 5 Jahren. Ein kleiner Junge hat zur Begrüßung in hohem Bogen neben mir in eine Pfütze ziel-bieseln geübt. DIe Kleinen haben mich beinahe den ganzen Weg begleitet und waren sehr sehr schmusig. Die Leute sind, entgegen meines Bildes, sehr offen und freundlich, haben gewunken, oder mich per Special-Handschlag begrüßt.Sie leben entweder in aus Holz zusammengebastelten Hütten, ohne Strom, Wasser, Klo. Oder in von der Regierung zur Verfügung gestellten Steinhäusern, mit einem großen Raum in der Mitte, zwei kleinen Schlafzimmern und einer Toilette mit Dusche. Man ist mit 28 Jahren berechtigt, ein Haus zu haben, oder sobald man ein Kind hat. Dieses Township liegt teilweise an einem Hügel, den eine geteerte Strasse durchquert. Die restlichen Wege sind manchmal einfach nur zwei Fuß breite Pfade zwischen den Häusern.Ich bin in einen der Lebensmittelläden, um mir etwas zu trinken zu kaufen. Der Shop war eine Holzhütte auf Lehmboden, an den Wänden mit ein paar Regalen. Es gab dort nicht viel mehr als Mais, Reis, getrocknete Bohnen und ein bisschen frisches Gemüse. Neben Armut, Kriminalität, AIDS und Drogen ist Alkohol auch eins der Probleme - und leider auch eine Einnahmequelle: Es gibt unzählige kleine Bars. Mein Ausflug ging danach weiter zur Rasta Community. In den Gärten wuchern Ganja-Pflanzen, die zwar nicht so wirklich legal wachsen, aber meist gedulden werden (so lange, bis die Polizei kommt, und sie wieder vernichtet).
Zum Schluß war ich noch im Haus einer afrikanischen Heilerin (Sangoma). Leider ist sie selber schwer herzkrank und erst seit einem Tag wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Trotzdem hat sie mir, während sie in ihrem Schlafzimmer im Bett (dem einzigen Möbelstück, neben einem Plastikstuhl) lag, ihre Geschichte erzählt. Eine Frau mit einer unglaublichen Ausstrahlung! Sie lebt selbst am Existenzminimum und betreibt nebenher eine Suppenküche für Leute, die noch weniger Geld haben. Zudem hat sie einen kleinen Raum zur Kinderkrippe umfunktioniert. Dort werden täglich ca. 25 Zwerge betreut - natürlich kostenlos. Die Kleinen saßen alle ganz andächtig nebeneinander und haben mir aus voller Kehle die südafrikanische Nationalhymne (Nkosi Sikelel' iAfrika) vorgesungen! Das war ein Moment, den ich wahrscheinlich nicht vergessen werde. Weil ich nicht wusste, ob das irgendwie "gönnerhaft" ankommen würde, hab ich Jay gefragt, ob es ok wäre, ihr eine kleine Spende dazulassen. Er meinte, das sei eine gute Idee...................
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Jeffri Kompliment! Ein wunderschc3b6ner Adventskalender! Die dodieimensirnal wirkenden Schneeflocken-Kristalle und der rieselnde Schnee einfach toll! So was hc3a4tte ich gerne als Bildschirmschoner Margot S. Baumanns Geschichte ist ebenfalls grandios Spannend auch der Text in den verschlossenen Tc3bcrchen