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So, da bin ich wieder -guten Tag!
Nach 32 Stunden Wachsein bin ich am 25. hier in Capetown angekommen und in einem netten, superentspannten "B&B" eingecheckt.
Mein Zimmer ist klein, hat eine angrenzende Küche und gestern hab ich einen "Mitbewohner" entdeckt (siehe Foto).
Die Stadt hat mich sofort mit ihrem Licht eingefangen. Das ist der Hammer. So einen klaren blauen Himmel hab ich schon ganz lang nicht mehr gesehen. Kleiner Haken: Es pfeifft hier ein Wind um die Häuser, dass heute im Cafè die Leute geflüchtet sind, als die Gläser durch die Luft flogen.
Am Abend wirds dann auch ordentlich schattig, aber für einen Sonnenbrand bei mir hats schon gereicht.
Nach Indien ist das hier dann wieder erstmal ein kleiner Kulturschock. Hier sind die Menschen nämlich nicht so entspannt. Eher busy. Und alle gehen sie erstmal zum shoppen (ich auch!). Oder zum Sich-einen-andudeln (ich - noch- nicht).
Was mich hier grad a bisserl stresst, ist die Tatsache, dass mir von allen Seiten geraten wird, niemandem zu vertrauen, ganz arg aufzupassen, auf keinen Fall am Abend alleine rauszugehen etc. Ich will aber nicht dauernd mit einem Gefühl der Bedrohung hier unterwegs sein. Da fang ich ja an zu spinnen. Schon klar, dass ich nicht im Finstren alleine umherziehe. Aber am hellichten Tag mag ich nicht übervorsichtig sein.
Gleich am ersten Tag hatte ich eine nette Begegung mit einem Taxifahrer. Der hat mich in mein Hotel gebracht und gefragt, wann ich denn das letzte Mal was gegessen hab. Da das schon eine ganze Weile her war, meinte er, wenn ich mag, bringt er mich zur "Waterfront", da gibts jede Menge Restaurants. Ich soll in Ruhe was essen und er wartet mit seiner Freundin so lang auf mich (und stellt die Taxiuhr so lange aus). Das haben wir dann auch so gemacht. Seine schwangere Freundin hat sich noch ein Eis gekauft, wir hielten ein kleines Schwätzchen und dann haben mich die beiden wieder sicher in mein B&B gebracht.
Am nächsten Morgen bin ich wieder zur Waterfront - zu Fuß vom Hotel ca. 30 Minuten.
Die "V & A Waterfront" ist ein richtig geglückter Versuch, aus einer alten Hafenanlage einen Knaller zu machen. Unzählige Restaurants und eine Shopping-Mall, in der man alleine schon einen ganzen Tag verbummeln kann.
Heute hab ich mir ein Busticket gekauft und mir einen kleinen Überblick über die Stadt verschafft. Vor dem Gerichtsgebäude stehen zur "Erinnerung" an die Jahre der Appartheid noch 2 Bänke, die mit "For whites only" und "for blacks only" beschriftet sind. Auch durch den "District Six" bin ich gefahren. Dort wurden in den 60-er/70-er Jahren 70.000 !!! Menschen zwangsumgesiedelt. Der Grund: Diese Gegend wurde zu einem Bezirk nur für Weiße erklärt. Die Schwarzen, Portugiesen, Inder usw. wurden einfach rausgeschmissen und deren Häuser abgerissen. Heute besteht die Gegend eigentlich hauptsächlich aus grasüberwucherndem Brachland. Es gibt zwar Pläne, dort mit Wohnbebauung zu beginnen, aber mangels Geld und vielzuviel Bürokratie geht so gut wie nichts vorwärts.
Mir ist heute aufgefallen, dass ich erst ein einziges "gemischtes" Pärchen gesehen hab. Es scheint, als wäre die Appartheid zwar abgeschafft, aber man bleibt doch lieber "unter sich". Äußerst merkwürdig... Schwarz und weiß schleicht irgendwie unsicher umeinander herum. Das ist jedenfalls mein erster Eindruck.
Ach ja, ich war heute im Kino und hab mir "Eat-Pray-Love" angesehen. Passender Film, irgendwie....
Ich bleibe noch für ein paar Tage in der Stadt. Morgen werd ich eine größere Tour rundrum machen und übermorgen fahr ich nach Camps Bay. Das ist ein sowas von möndäner Strand-Ort. An dem halt ich dann meine Zehen in den saukalten Atlantik.
Nächste Woche geht es für mich weiter nach Knysna, einem Ort an der Garden Route und dort besuche ich meinen Cousin.
PS: Es gibt neue Fotos. Schaut Euch das Licht an!!!
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