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Liebe Leute, ich lebe noch!
Habe das Schreiben ein bisschen schleifen lassen, verzeiht mir :)
Unser Urlaub ist nun auch schon wieder einen Monat her, unglaublich wie die Zeit vergeht. Ich versuche nun ihn wieder aus der Erinnerung rauszukramen, so gut es geht. Haben sehr viel gesehen in sehr kurzer Zeit..
Also, wie gesagt sind wir (zunächst nur Vivian und ich) Donnerstag nach der Uni losgefahren. Von Floripa bis Porto Alegre sind es ungefähr 7 Std Busfahrt und ich muss sagen, ich bin ein großer Fan von südamerikanischen Reisebussen. Man hat viel mehr Beinfreihet und es ist um einiges angenehmer als in Deutschen, bis auf die viel zu kalt eingestellte Klimmaanlage wie immer..allerdings gibt es hier ja auch keine Bahn. Wir kamen jedenefalls pünktlich gegen 5 Uhr morgens in Porto an, zu unserem Bedauern, denn wir hatten darauf gebaut, dass der Bus zu spät ist damit wir noch länger schlafen können. Unser Hostel war nämlich eigentlich erst für die folgende Nacht gebucht. Wir haben uns dann trotzdem ein Taxi zum Hostel genommen und mit einem sehr mies gelaunten Taxifahrer versucht unser Hostel zu finden ("ihr sprecht schlecht Portugiesisch und nun muss ich hier schon wieder rum fahren!"-Gemein :( ). Die meisten Brasilianer sagen einen schon wie prima unser Portugiesisch sei nachdem man nicht mehr als ein Wort mit ihnen geredet hat. Jedenfalls war unser Hostel in einer sehr abgeranzten Straße im Centro und von außen nicht erkennbar, weswegen wir Schwierigkeiten hatten, konnten es aber dann doch anhand des Klingelschides identifizieren. Das Hostel war ebenfalls unglaublich abgeranzt, aber der Eigentümer war sehr nett und wir durften schon in der Nacht dort schlafen, obwohl wir nicht für sie gezahlt hatten, ha! (Und für etwa 10€ pro Nacht kann man auch nicht meckern). Also haben wir erstmal ein bisschen geschlafen und dann das Centro erkundet, da wir praktischer Weise ja genau dort wohnten. Porto Alegre ist um einiges europäischer als Floripa und ist halt eine typische Großstadt, relativ hässlich im Centro. Wir waren überrascht wieviele Buchläden es gibt, denn die sind in Floripa sehr spärlich angesiedelt. Dann sind wir noch zum Hafen gelaufen ("Porto Alegre"= "Schöner Hafen") und zum ehemaligen Gasometer, in dem heutzutage viele Kulturausstellungen sind. Abends gingen wir was Essen und haben direkt neue Freunde gefunden: ein Pärchen, das am Tisch neben uns saß. Wie sich herausstellte, wohnten sie in der gleichen Straße wie wir und so haben sie uns eingeladen, am nächsten Tag den Ausblick auf Porto von ihrer Dachterrasse zu genießen. Das haben wir dankbar angenommen und es war auch wirklich ein sehr schöner Ausblick, man konnte die ganze Stadt sehen. Später sind wir noch mit ihnen zuück zum Hafen gegangen, wo wir den Sonnenuntergang angeschaut haben (laut irgendeinem Ranking einer der 10 schönsten Sonnenuntergänge der Welt). Samstag Abend sind wir dann mit ihnen in das Studentenviertel gezogen, haben für ca 5€ unglaublich viel gegessen und getrunken und hatten einen schönen Abend. Porto Alegre hat Nachtlebenmäßig viel zu bieten, auch mehr als Floripa. Sonntag war dann auch schon unser letzter Tag in Porto, den Vivi und ich dazu genutzt haben, eine berühmte Straße in Porto aufzusuchen, auf der auf beiden Straßenseiten ganz dicht Bäume gepflanzt sind, so dass sie ein Baumdach hat und es von oben so aussieht, als wüchse mitten in der Großstadt ein Wald bzw. einfach eine Baumstraße (siehe Bild). Wir hatten Glück, dass am Ende der Straße ein Krankenhaus war, in dem wir bis nach oben gefahren sind und die Straße von oben sehen konnten. Danach sind wir mit Bus auf den höchsten Punkt von Porto gefahren um die Aussicht zu genießen (übrigens natürlich inklusive Favela, da die ja hier immer auf den Hügeln gelegen sind). Danach sind wir noch in ein Shopping Center gefahren und dann war es auch schon Zeit für den Busbahnhof: 10 Std Busfahrt über Nacht bis nach Montevideo-Uruguay. Willkommen im Spanischsprachigen Land. Am Busbahnhof angekommen haben wir es irgendwie geschafft uns einen Bus zum Hostel zu erfragen und sind ohne größere Probleme dort angekommen, wo auch Basti, der andere Deutsche, schon auf uns wartete. Der war schon einen Tag vorher da und hatte es bereits geschafft fast von der Uruguayanischen Polizei erschossen zu werden, da er in der Nähe eines Fußballspiel ein Messer dabei hatte, das er versucht hatte zu vestecken. Dies fiel der Polizei auf und so wurde er erstmal an die Wand gestellt, mit 3 Waffen auf ihn gerichtet,. Ist aber alles gut ausgegangen. Zunächst sind wir los und haben uns die Sehenswürdigkeiten von Monte angeschaut, auch den Hafen usw., sind auch in ein verrückten Videodreh von einem Fußballspot oder so reingeplatzt. Monte hat mir gefallen, aber mir wurde klar, warum Brasilien in Südamerika als fortschrittlich gilt, Monte sah im Centro, vorallem von oben, unglaublich arm aus (hat aber natürlich auch sehr schöne Stellen). Am nächsten Tag haben wir uns von unserem Hostel Fahrräder gemieten und sind losgezogen, Fahrrad fahren ist in der Stadt alles andere als einfach. Wir sind unter anderem zum Parlament gefahren, wo wir dann auch eine Führung auf Englisch mitgemacht hatten, die sehr interessant war. Haben den ex Fizepräsidenten von Montevideo getroffen usw. Die Frau, die die Führung gemacht hat, hat uns empfohlen ein Taxi zu dem höchsten Punkt von Monte zu nehmen(was nicht besonders schwer ist) für die Aussicht. Haben wir dann auch gemacht und ich bin dann zurück zum Hostel, weil es schon relativ spät und ich müde war. Das war es dann auch schon mit Montevideo und wir sind am nächsten Tag in eine andere Stadt in Uruguay gefahren, Colonia, von wo aus wir unsere Fähre nach Buenos Aires gebucht hatten. Wir haben den Tag noch genutzt um uns die Stadt anzuschauen. Leider war Feiertag und es hatte NICHTS auf. Hat erstmal einen Weile gedauert einen Ort zu finden, wo wir unsere Koffer unterstellen konnten. Colonia an sich ist schön aber nicht so wahnsinnig spannend, wir haben das allerdings geändert, in dem wir eine Art Mini-Auto gemietet haben (schwer zu beschreiben, wir ein zu klein geratenes Auto ohne Fenster usw.-in Deutschland niemals zugelassen) und sind abwechselnd damit von Platz zu Platz gefahren, was sehr viel Spaß gemacht hat. Unter anderem gab es einen Leuchtturm und eine Stierkampfarena zu sehen. Abends haben wir dann die Fähre nach Buenos Aires genommen. Man muss dazu sagen, dass wir Buenos Aires gegenüber zunächst skeptisch eingestellt waren. Zum einem soll es sehr gefährlich sein, besonders für Touristen und wenn man den Geschichten glauben schenken wollte, kann man keinen Tag überstehen ohne ausgeraubt zu werden. Zum Anderen ist Argentinien in Südamerika, zumindest in Brasilien und Uruguay, sehr unbeliebt. Die Menschen seien unfreundlich , würden im Urlaub ihre Strände beschmutzen usw. Obwohl unser Hostel nicht weit vom Hafen entfernt war haben wir also, um unser Glück nciht herauszufordern, ein Taxi genommen um in einem weiteren abgeranzten-in dem Fall Hippie-Hostel-anzukommen. Nachts sind wir dann mit ein bisschen Nervenkribbeln noch los um was zu essen usw., mit nichts dabei, außer ein wenig Geld, teiweise im BH versteckt. Um die Spannung vorweg zu nehmen: Uns ist natürlich in all der Zeit nichts passiert ;) Am nächsten Tag sind wir los und haben uns erneut Sehenswürdigkeiten reingezogen und: Ich kann die Missgunst gegenüber Argentiniern absolut nicht verstehen. Die Leute waren unglaublich hilfsbereit und wollten uns schon helfen, wenn wir nur verwirrt rumstanden. Überhaupt hat mir Buenos Aires sehr sehr gut gefallen, es ist unglaublich schön uns vielseitig und hat mich teilweise sehr an New York erinnert. Allerdings ist es durch die Größe doch recht unübersichtlich und so haben wir beschlossen, am nächsten Tag einen Touri-Bus zu buchen, um viel zu sehen und viel zu erfahren. Leider hat es an diesem Tag (als einzigen Tag) sehr geregnet, was das ganze ziemlich sinnlos gemacht und unsere Stimmung gedrückt hat. Abends sind wir jedoch noch in eine Tango-Show gegangen, wofür Argentinien berühmt ist, was widerum sehr cool war, mit Essen usw. Da unser Busticket 24 Std gültig war, konnten wir am nächsten Tag bei schönen Wetter noch ein paar Stunden den Touribus nutzen, was uns wieder versöhnlich stimmte. Zwischendurch sind wir übrigens noch in einem Planetarium gelandet. Später gingen wir zum krassesten Friedhof den ich jemals gesehen habe, die Särge waren dort über der Erde und jedes Grab war wie eine eigene kleine Kathedrale mit Fenstern, durch die man die Särge sehen konnte und teilweise Bilder von den Toten usw. Danach haben wir uns entschieden nochmal beim Konsulat auszusteigen und sind in eine riesige Pro-Marihuana-Demo reingeplatzt, mitten auf dem Platz davor. Soweit ich mich erinnere, war das dann auch der letzte Tag unserer Reise und am nächsten Tag haben wir zunächst einen Flieger zurück nach Porto Alegre genommen und von da aufgrund von Geldmangel den Bus zurück in unser geliebtes Florianópolis. Nach 10 Tagen Hostel war es, obwohl es ein sehr schöner und aufregender Urlaub war, unglaublich schön, wieder Zuhause zu sein und ich wusste mein Zimmer langsam richtig zu schätzen. Die Busfahrt war allerdings auch nochmal lustig, denn nachdem wir nach einem kurzen Rast bei einem Restaurant schon eine halbe Stunde weiter gefahren waren, erhielt der Busfahrer die Nachricht, dass wir jemanden an der Raststätte vergessen haben. Also ging es nochmal die halbe Stunde wieder zurück und Vivian und ich waren aus irgend einem Grund die einzigen, die das echt lustig fanden.
So, ich hoffe dass ich nichts wichtiges vergessen habe. Dies ist schon wieder einen Monat her und seitdem ist viel passiert, aber-wie war das?-dies ist eine andere Geschichte und sie soll ein ander mal erzählt weden. :)
Boa noite
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Ute Freue mich schon auf diese neue Geschichte...