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Ja, mich gibt's noch! Und mir gehts soweit auch ganz gut - nur mal so am Rande. :-)
Da es jetzt schon ne Weile her ist, dass ich mich hier verewigt habe ist in der Zwischenzeit natuerlich auch einiges passiert. Zunaechst mal eine kurze Zusammenfassung meiner Wohnverhaeltnisse: Ende Juni bin ich weg vom Jericho Beach und in das Same Sun Hostel in Downtown Vancouver umgezogen, nur um zwei Tage spaeter wieder die Flucht zu ergreifen und in das HI Hostel (ebenfalls in Downtown) umzusiedeln. Letzteres war zwar etwas teurer, jedoch auch deutlich angenehmer, sowohl von den Raeumlichkeiten her als auch vom Publikum. U.a. habe ich dort Bekanntschaft mit dem kleinen Kerlchen rechts im Bild gemacht. Dort begab es sich ausserdem dann auch, dass ich mich mit zwei anderen Deutschen zusammengetan habe - andere Nationalitaeten sind hier leider absolute Mangelware - und wir uns auf Wohnungssuche gemacht haben. Tatsaechlich hatten wir auch Erfolg und wohnen inzwischen im Sueden von Vancouver - nicht sehr zentral aber dadurch auch verhaeltnismaessig guenstig und die Verkehrsanbindungen sind optimal. In Sachen Unterkunft bin ich also erstmal gut versorgt.
Momentan bin ich auf Jobsuche, was sich hier dann doch etwas schwieriger gestaltet als erwartet. Der Grund hierfuer ist recht einfach: JEDER will in Vancouver arbeiten, bevorzugt natuerlich in Downtown. Da ist die Konkurrenz entsprechend gross. Und natuerlich werden auch ueberall nur "experienced workers" gesucht - selbst "experienced dishwashers". Um da mithalten zu koennen muss die Wahrheit halt mal etwas weiter ausgelegt und der Lebenslauf etwas frisiert werden. Da wird meine Zeit im Club eben mal als "experienced in bartending and customer service" ausgelegt - was ja nicht gelogen ist - und als SozPaed hat man natuerlich auch "excellent communication skills" und ausreichend erfahrung im "conflict management". Das kann man ueberall brauchen. :-)
Von den Sehenswuerdigkeiten hab ich inzwischen selbstverstaendlich auch einige mitgenommen, nur da der PC hier Probleme mit meiner Kamera zu haben scheint hebe ich mir die Bilder fuer den naechsten Eintrag auf.
Um aber noch ein paar Worte zum Land selbst zu verlieren: irgendwo ist Vancouver dann doch "typisch amerikanisch". In den Laeden hier gibts alles im XXXL Format. 5kg Nudeln, 1l Red Bull Dosen oder 1kg Chips Tueten sind hier keine Seltenheit. Und selbst 250ml Parfuem Flakons gibts hier. Kurios hierbei z.B. YSLs "La Nuit de l'Homme", welches hier den Beinamen "for men" traegt. Eigentlich sollte man ja meinen, dass die Kanadier zu mindest ein paar Grundkenntnisse in Franzoesisch haben aber Vancouver ist wohl zu nah an den USA dran. ;-) Zwar findet man auch "normale" Groessen, jedoch sind diese unverhaeltnismaessig teuer. (Bsp: 2l Olivenoel: 6$; 5l Kanister der selben Marke: 6,50$) "Sonderangebote" werden hier auch selten auf Einzelware angewandt sondern funktionieren nach dem Motto "buy more, pay less", d.h. erst ab drei+ Exemplaren gibts Rabatt. Da bin ich ganz froh, in einer WG zu wohnen...
Wie dem auch sei, ich mach mich dann mal weiter auf Jobsuche. Da wird hier Wert auf persoenliches Erscheinen gelegt, also nix mit Onlinebewerbungen oder Bewerbungsschreiben per Post. Das geht zwar, jedoch liegen die Erfolgschancen dabei irgendwo in der Naehe von Null. Hier muss man schon von Laden zu Laden gehen, nach dem Manager verlangen und sich persoenlich vorstellen. Bei knapp 90 Starbucks Filialen, 30+ Blenz Coffees (welches ich eher bevorzuge) und ein paar dutzend anderen Ketten oder privaten Cafes hat man da ne Weile zu tun. Und das sind ja nichtmal die einzigen Optionen, jedoch die bevorzugten, da man in den Service & Bedienungs Jobs die Tips (Trinkgeld) behalten kann und wie bereits erwaehnt gehoert es hier zum Standard, 10-20% zu geben. :-)
Und ganz nebenbei bemerkt: im persoenlichen Gespraech ueberzeugend und fliessend Englsich zu sprechen ist deutlich schwieriger als sich mal eben ne Folge "Game of Thrones" im O-Ton anzuschauen - vor allem wenn man sonst nur mit Deutschen zu tun hat. Verstehen und Lesen ist deutlich einfacher, da muss man sich nicht selbst um die rhetorischen Details kuemmern.
Naja, bis demnaechst!
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