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Part 2!!!
...Wenn die dicke Spinne dich dann in der zweiten Nacht in deinem Bett besucht und fröhlich über deinen Arm krabbelt, dann fühlt man sich auch in Australien angekommen! Bah, grauenvoll!
Die ersten Tage waren, vor allem nach den verwöhnten Tagen in Dubai und Singapur, bitterkalt und ich hatte dummerweise nicht mal ein Tuch eingepackt.. Trotzdem konnte ich dem 400m vom Haus entfernten Strand nicht fernbleiben und mein Verhalten wurde mit einer schönen Grippe bestraft.. Somit verbrachte ich die erste Zeit in Australien hauptsächlich im Bett, bei kurzen Einkäufen oder Strandspaziergängen draußen an der Promenade oder zusammen mit der Familie, die mich wirklich herzlich aufnahm. Ich spielte mit den zwei Jungen Tischtennis, Wii, Cricket,.. sah zusammen mit dem ebenfalls krank geworden Kleinen süße Kinderfilme und hatte meinen ersten Gun Fight um das gesamte Haus mit allem drum und dran. Ich lernte die Oma kennen und wurde zum essen Zuhause oder im Restaurant mit Freunden eingeladen, als wäre ich ein echter Teil der Familie. Es war wirklich eine spaßige Zeit und einerseits wollte ich beim Tag des Einzugs ins Hostel gar nicht weg, aber andererseits wollte ich auch schnellstmöglich ins richtige Backpackerleben eintauchen und Leute kennenlernen!
Das Highlight gleich am zweiten Abend war, dass ich meine liebe Lisa am anderen Ende der Welt in meine Arme schließen konnte. Für mich waren es zwar nur 2 Wochen ohne bekannte Gesichter, für Lisa hingegen schon 3 Monate, dennoch war es wirklich schön mit einem bekannten Gesicht durch Melbournes Gassen zu schlendern und sich in einer Bar auf den neusten Stand der Dinge zu bringen.
Endlich im Hostel angekommen hatte ich spontan ein 8er Mixed Dorm gebucht und bekam ne volle Ladung Jungs ab. Mit 5 Chaoten aus Frankreich, England und Irland teilte ich mir die folgenden 4 Tage ein Zimmer, ein Badezimmer mit einer Dusche und einer Toilette und den muffigen Raumgestank! Jamiiii!
Als mich Gastvater und George bis ins Zimmer begleiteten, fragte der Kleine nur: 'du schläfst jetzt hier alleine mit lauter Jungs? Warum bleibst du nicht bei uns?'
Auch der Franzose musste bei der Aussage schmunzeln, zeigte mir den Weg zum Strand und lud mich zum Barbecue mit seinen französischen Freunden ein. Wider aller Vorurteile sprachen sie hervorragendes Englisch und somit kam ich leider nicht in den Genuss meine löblichen Französischkenntnisse unter Beweis zu stellen. Wie schade! Auf einem Hostelrooftop gönnten wir uns ein Abendessen Deluxe und hatten beste Aussicht auf die Skyline Melbournes. Ein perfekter Start also!
Mein Hostel, das St Kilda Beach Hotel (Hostel), hat den schönsten Strand Melbournes direkt vor der Tür und ist umgeben von lauter trendigen, hippen Bars und Kneipen mit überteuerten Getränken. Für teure 29$ die Nacht und einem gratis Frühstück in Form von Toast, einer Marmeladensorte und 2 Arten von Müsli, ist es eigentlich kaum zu empfehlen, doch der auslösende Pluspunkt ist der geringe Anteil an Deutschen! Denn egal wo man ist, man trifft sie immer wieder: die lieben Deutschen. Ich bin doch nun nicht ans andere Ende der Welt gedüüüüst um hier nur auf Heimische zu treffen und Deutsch zu plaudern? Klar kann man nicht mit Scheuklappen rumlaufen und einen großen Bogen um alle Gleichsprachigen machen, doch dass ich jetzt nur mit Deutschen chille, kaum Englisch spreche (warum auch mit Deutschen...) und es somit auch nicht verbessere, das ist definitiv nicht der Plan gewesen!! Wenn es so weitergehen würde, dann müsste ich mindestens 2 Jahre bleiben, um danach ansatzweise mein Englisch verbessert zu haben.. Egal wohin man kommt, gesellt sich oft Land zu Land und es kommt zu Gruppenbildungen. Ätzend!
Da mein Hostel etwa 20 min mit der Tram von der Stadt entfernt war, bin ich regelmäßig in die Stadt gefahren, um Bankaccount, Tax File Number, Handykarte,.. und weiteres abzuklären. Auf dem Federation Square, dem Platz zum feiern, demonstrieren, relaxen oder zum essen, quatschten mich am 2. Tag die liebe Stella und der Nikolai, aufgrund meines mir von SEANS geschenkten Hurricanebeutels, an. Spontan erkundeten wir, nachdem wir unsere Maccas FREE WRAPS (der Backpacker spart eben wo er nur kann) verspeist hatten, den botanischen Garten und verabredeten uns für den kommenden Tag. Wir erledigten all die unspaßigen Dinge bevor ich abends zu meinem Vorstellungsgespräch für "Artworks" ging. Ich hatte die Jobanzeige auf der "geliebten", unseriösen Backpackerseite GUMTREE, auf der man wirklich ALLES an- und verkaufen, anbieten und anschauen kann, gefunden und direkt Rückmeldung bekommen. Hitzebedingt kam ich mit Flip Flops, Fladdertop und kurzer Hose zum vereinbarten Treffpunkt und war auf mögliche Fragen gewappnet, doch das interessierte niemanden, da ich lediglich als "Art seller" mit kopierten Kunstwerken von Haus zu Haus stapfen und wertlose Bilder teuer verkaufen sollte. " Na super", dachte ich, so war der Job aber nicht ausgeschrieben.. Trotzdem gab ich dem Ganzen und mir selbst einen Versuch, setze mich zusammen mit anderen Backpackern in das Auto und ahnte ja nicht, dass sich die Haustüren 1,5 Stunden südlich von Melbourne befinden.. Gegen 18 Uhr an einem Freitagabend startete ich mit Lügengeschichten und 12 Bildern unterm Arm, an den Haustüren reicher Leute zu klingeln und fühlte mich grauenvoll! Die Australier waren so lieb, luden mich zum essen ein und machten mir ein unendlich schlechtes Gewissen. Nach nicht einmal 10 Häusern und 30 min später stand fest: sofort aufhören damit! Ich suchte mir ein "Versteck" wo ich die nächsten 2,5 Stunden meine Zeit absitzen konnte, sodass mich der Chef nicht entdeckte. Da ich wie gesagt nur auf ein Vorstellungsgespräch eingestellt war, hatte ich außer einem Tuch nichts kältebeständiges dabei, frierte mir den Popo ab und ließ mich von Moskitos zerstechen.. Außerdem hatte ich weder Trinken noch Essen und war der glücklichste Mensch, als ich um 23:30 endlich im Hostel in mein Bett schlüpfen konnte und diese Erfahrung hinter mir lassen konnte! Aber wie Nora zu sagen pflegt: "Auch schlechte Erfahrungen sind Erfahrungen, die man gemacht hat." Wie recht sie doch hat!
Die folgenden Tage wurde ich mehr und mehr von dem Flinders Hostel in der Stadt überzeugt und plante bereits den Umzug. Am letzten Abend im alten Hostel wollte man mich dann doch noch einmal umstimmen: Als ich gerade mit Vivi am skypen war, kam einer meiner mir bisher unbekannten Zimmerbewohner an, fragte was ich in seinem Zimmer treiben würde, ich fragte was er in meinem treibt und wir einigten uns schließlich darauf Roommates zu sein! Innerhalb kürzester Zeit schafften es der irre Ire und Vivi mich zum Feierngehen mit seiner Truppe zu überzeugen...
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