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Also, auf geht`s:
Abflug in München: Wir sind natürlich, mir auch lieber so, viel zu früh. Mom und Chef sind sichtlich bewegt. Mom weint, Chef ringt auch etwas mit seiner Fassung und segnet mich in der Flughafenhalle vor allen Leuten, was mich merkwürdigerweise etwas weniger nervös macht. Ich bin einfach gespannt auf das kommende Abenteuer und den Empfang in Brisbane, weil ich so gar keine Ahnung habe, was jetzt und dort auf mich zukommt.
Das Einchecken verläuft reibungslos, der A380 ist komplett voll und glücklicherweise ein nettes deutsches Ehepaar neben mir. Weil ich sofort einschlafe, übergeht mich die Stewardess beim ersten Drink. Überhaupt wundert es mich, daß ausgerechnet Emirates den Fluggästen dauernd umsonst Alkohol aufdrängt.
Nach einem Blick auf das Angebot konvertiere ich getränketechnisch und vorübergehend jedoch und bin einer der wenigen im Flugzeug, die sich nicht zuknallen und stattdessen nur Wasser trinken. Das Essen ist ziemlich üppig, einzig überboten von der Flut an Verpackungsmüll, den man damit produziert.
Das Entertainment-Angebot ist jedoch super, und ich sehe mir zunächst den "Equalizer" mit Denzel Washington an. Hart und schnörkellos, freilich typisch amerikanisch, aber ein guter Film. Danach beginne ich zum Einschlafen die "Guardians of the Galaxy". Klappt erwartet gut. Besser als Valium nur sein kann. Überhaupt ist das Einzige, das mich am Durchschlafen hindern kann, die Ermangelung eines Nackenkissens.
Erster Zwischenstopp in Dubai:
Die Landung ist kaum spürbar, beeindruckend. Die Abwicklung geht schnell. Der Flughafen ist aber überdimensioniert, weshalb viel Zeit verloren geht. Aber das ist bei der Länge des Zwischenstopps ja von Vorteil. Überhaupt ist hier alles zu sehr auf Protz getrimmt, und es ist furchtbar kalt wegen der wahnsinnigen Einstellung der Air condition. Wenn´s schee macht...
Ich bekomme davon Halsweh.
Inzwischen habe ich auch herausbekommen, daß wir beim Zwischenstopp in Singapur werden aussteigen müssen, was aber nicht schlimm ist. Nachdem bereits auf dem Flug nach Dubai ein Kind unfähiger Eltern dauergequengelt hat, ist hier ein kleines Kind einfach überfordert und dabei mit den armen Eltern im Einklang.
Meine neue Sitznachbarin, eine junge Australierin, die zwar nicht mit mir spricht, aber sehr nett bei der Stewardess alles für mich einsammelt und nach meinem Aufwachen immer an mich weitergibt, ist sichtlich genervt. Ich bedanke mich innerlich bei Clara und Luci für das Training über Weihnachten und höre mir völlig entspannt Beethovens Violinkonzert an. Eine gute Aufnahme, nur ist ums Verrecken nicht herauszubekommen, von wem. Meine Nachbarin steht auf Vivaldi-Konzerte. Kein Wunder kann sie nicht entspannen. Zudem sieht sie dauernd eine dusselige Comedy-Serie aus den Staaten, eine Folge nach der anderen. Ich sehe mir "Hercules" mit The Rock an. Auch hirnlos, aber wenigstens unterhaltsam. Schon wieder folgt eine Auspack-Orgie der Völlerei.
In Singapur angekommen hat sich im Laufe des Fluges die Verständichkeit der Durchsagen der Flugbegleiterinnen antiproportional zu deren Aussehen entwickelt. Während also scheinbar während des Fluges alle Stewardessen gegen Supermodels ausgetauscht worden sind, unter anderem die hübscheste Schwarze, die ich bisher überhaupt gesehen habe, hat es nun den Eindruck, daß alle Ansagen zwar weiterhin jeweils dreifach, dafür nun aber ausschließlich in einem der mir weniger verständlichen arabischen Dialekte durchgegeben werden. Das Flughafen-Personal weigert sich ebenfalls, von seinem abgehackten Slang abzurücken, und so gelange ich erst nach einiger Zeit zu der Erkenntnis, daß wir bei 2 Stunden Zwischenstopp nur 20 Minuten Zeit bekommen, uns in der Transit-Area einzufinden. Wieso wir die zuvor verlassen mußten, ist mir schleierhaft. Zu allem Überfluß habe ich meine neue Sonnenbrille in meiner Jacke gelassen, auf die ein trotteliger Zeitgenosse sein Handgepäck geworfen haben muß, sodaß die Brille während des Fluges zu Bruch ging. Na, danke.
In der Wartezone angekommen, läuft NBA Live: Die Rockets schenken OKC im ersten Viertel 40 Punkte ein! Dann muß ich leider plötzlich los, da meine Sitz-Section aufgerufen wird.
Im Flieger zurück sehe ich den Rest des bereits im Anflug begonnenen Streifens mit Tom Cruise an. So dödelhafter Science Fiction, daß ich den Titel bereits wieder vergessen habe. Jedenfalls stirbt er dauernd und erlebt ein und denselben Tag während der Abwehr einer Alien-Invasion immer wieder, bis er wieder stirbt. Meines Erachtens stirbt er nicht oft genug.
Nach einem erneuten Dinner und etwas Schlaf, mit dem ich mein schlechtes Gewissen gegenüber der Umwelt verdaue, so viel Müll durch Essen zu produzieren, sehe ich noch einen Film, die Komödie "Let´s be Cops". Der ist teilweise ganz lustig und unterhaltsam. Und dann beantwortet auch noch meine Nachbarin eine Frage meinerseits zu den Einreise-Fomularen der Australier:
Und siehe da, sie ist total nett! Eine Lehrerin aus Brisbane, freilich genervt von schreienden Kidnern, aber sonst total freundlich, auf Rückreise aus Europa nach einer regelrechten Weltreise. Wir unterhalten uns eine Dreiviertel-Stunde sehr gut. Den Cruise-Film hätte ich mir da echt sparen können. Wenn das in Australien mit allen so weitergeht, wird das ein angenehmer Aufenthalt...
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