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Nun folgt die Geschichte der Odysse zu den Thermalbädern Baños Morales und Baños Colina oder "Wie Cornelius nicht den richtigen Weg fand"
Da ich das Wochenende nichts zu tun hatte hörte ich mich etwas rum und erfuhr, dass ein paar Bäder in der Nähe eine kleine Reise wert wären. Da geführte Touren um die 100€ kosteten dachte sich der schlaue Cornelius, dass er das doch viel billiger auch selber kann.
Also ging es los, Samstag früh aufgestanden, Sachen gepackt und um 10 Uhr das Haus verlassen. Dann eine 3/4 Stunde mit der Metro gefahren und von dort einen Bus in den nahen Ort San Jóse de Maipo genommen. Punkt 12 stehe ich mitten auf dem Hauptplatz wo aber nicht gerade viel los ist. Im Touristikbüro erfahre ich dann, dass man um zu den Bädern zu kommen einen weiteren Bus nehmen muss, der aber nur morgens um 8 Uhr einmal fährt...
Also keine Chance, dort heute noch hinzukommen, man könne aber auch hier ein bisschen Trecking den Berg hinauf machen bekomme ich mitgeteilt. Da ich nichts weiter zu tun habe und der Ausflug nicht ganz umsonst gewesen sein soll geht es los.
Eine halbe Stunde geht alles gut, ich folge dem Weg, doch dieser wird immer schlechter und schlechter, bis er schließlich ganz verschwindet. Nach einer weiteren halben Stunde Aufstieg habe ich immer noch kein Anzeichen von Weg wiedergefunden und beschließe, doch lieber wieder umzudrehen. Sollte etwas passieren findet mich hier niemand im Leben.
Wieder im Dorf angekommen nehme ich ziemlich enttäuscht den Bus zurück nach Santiago. Egal, morgen ist ein neuer Tag und eine neue Chance.
Nächster Tag, diesmal das ganze 4 Stunden früher damit ich auch den Bus in San Jóse de Maipo erwische. Also um 6 Uhr aus dem Haus auf zur Metro. Hat die noch zu. Ich denke ich werd nicht mehr. Sonntags erst ab 8 Uhr geöffnet, was ist das denn. Da ich nicht umsonst so früh aufgestanden sein möchte wird kurzerhand ein Taxi gechartert das mich für 5.000 CLP die Metrostrecke fährt.
Dank einiger missachteter roter Ampeln durch den Taxifahrer bin ich ruck zuck am gewünschten Ort. Hier heißt es aber auch erstmal eine Stunde warten, da die Busse erst ab 7:15 Uhr fahren. Den erwische ich dann auch und bin ziemlich pünktlich um 8 Uhr in San Jóse de Maipo.
Hier treffe ich eine sehr netten Luxemburger und eine Französin die zusammen auch in das Bergdorf Lo Valdés möchten, von dem aus man zu den Thermalbädern oder anderen interessanten Orten kommt. Von ihnen erfahre ich, dass der Bus jeden Tag zwichen 8:00 und 8:30 Uhr hinfährt und Abends um 18:00 Uhr zurück.
Um 9:15 Uhr fährt der Bus dann auch wirklich ab und kommt eine Stunde später nach einer sehr holprigen und staubigen Straße an. Gelandet bin ich im selben Bergdorf, von dem es damals auch zum San Francisco Gletscher ging.
Schnell die Proviante aufgefüllt, nach dem Weg gefragt und los geht es zu den Baños Morales. Ich mache mich auf einen langen Weg gefasst doch schon nach 2 Minuten stehe ich vor ihnen. Sie sind einfach direkt neben dem Bergdorf. Da ich nicht den ganzen Tag bis zur Rückfahrt nur in den Thermalbädern chillen möchte frage ich nach dem Weg zu den Baños Colina, die sich weiter oben in den Bergen befinden. Ich bekomme den Weg gezeigt, der ungefähr 3 Stunden dauern soll.
Vielleicht hätte ich einfach mehr Leute fragen sollen und nicht den Erstbesten vertrauen, denn nach einer halben Stunde auf dem Weg treffe ich Leute, die mir sagen, dass es nicht ganz der richtige Weg ist. Der richtige wäre auf der anderen Seite des Valleys, doch hier kann man nicht einfach zur anderen Seite wechseln, da ein starker Fluss in der Mitte ist, wie auf den Bildern zu sehen.
Allerdings könnte man, wenn man diesem Weg folgt, weiter oben den Weg wechseln. Also geht es weiter in der Hoffnung noch auf den richtigen Weg zu gelangen. Doch einige Zeit später ist der Weg auf einmal unter einer Gerölllawine verschwunden. Diese kann man zwar übergehen, danach ist der Weg allerdings auf einmal verschwunden. Also irre ich die nächste Zeit ohne Weg den Valley entlang, bis ich ihn endlich wiederfinde.
Unterwegs treffe ich keine Menschen, nur 4 Dixiklos mitten im Nichts, wüsste zu gerne was sich dort für eine Geschichte hinter verbirgt. Als ich den Übergang zum richtigen Weg finde stelle ich fest, dass nicht genug Zeit bleibt noch zu den Bädern hinaufzulaufen und wieder rechtzeitig für den einzigen Bus im Dorf zu sein. Deshalb geht es nun den richtigen Weg wieder zurück ins Dorf.
Da noch viel Zeit ist geht es nun in die Baños Morales die nach dem langen Marsch sehr gut tun, aber um einiges kälter sind als erwartet. Hier treffe ich auch wieder meine Bekannten aus San Jóse de Maipo mit denen ich anschließend lecker essen gehe.
Endlich wieder in Santiago angekommen weiß ich nicht, ob ich diesen Ausflug zu den geglückten verbuchen kann, es war aber auf jeden Fall die Erfahrung wert und hat auch Spaß gemacht.
In 2 Tagen ist Heilig Abend. Bin wirklich gespannt wie es hier gefeiert wird. Und wie es wird, immerhin ist es mein erstes Weihnachten ohne Manon seitdem ich sie kenne und ohne meine Familie...
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