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45. Tag: Unbelievable
Wir machten uns früh auf den Weg nach Hazyview durch den Park. Dabei wurden wir schon direkt am Parkeingang von einer Vielzahl von Tieren begrüßt (Impalas, Zebras, Giraffen, Nashörner, Gnus). Das ist uns sowieso aufgefallen, dass beim Crocedile Bridge Gate immer sehr viele Tiere direkt hinter dem Gate anzutreffen sind, das war bei den anderen Gates, die wir kennen, nicht so auffällig. Weiter ging es dann über Skukuza in Richtung Hazyview. Da sahen wir aber dann schon riesige dunkle Wolken über unserem Ziel. Sa aus wie ein Mega-Gewitter, das sich da aufbaute. Da wir in der Gegen bei Skukuza auch nur sehr, sehr wenige Tiere gesehen haben, entschieden wir uns kurzfristig um, doch wieder Richtung Heimat zu fahren und den Tisch im Hippo Hollow abzusagen. Das war unser Glück:
Schon nach 10 Minuten in die andere Richtung sahen wir eine Herde Elefanten, wo ein halbstarker Bulle, dann Juttas Elefanten-Trauma wieder verstärkte, weil er wild mit den Ohren wedelnd auf unser Auto losstürmte. Jutta hat es dann geschafft, im ersten Gang in 5 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu kommen ;-))). Dann sahen wir 4 Spitzmaul-Nashörner (Black-Rhinos), die wir bislang nur einmal in Etosha gesehen hatten. Und dann stand da irgendetwas komisches auf der Straße neben einem Auto. Mhhh.. wir fuhren näher ran und es entpuppte sich als eine junge Hyäne, die neugierig ein Auto auf der Straße beäugte. Kurz danach kam noch ein Kumpel dazu und die beiden schlichen gar nicht scheu neugierig um das Auto vor uns herum. Dann kam ein anderes Auto entgegen und die beiden trollten sich wieder ins Gebüsch.
Wir blieben einfach mal auf gut Glück stehen und wirklich: nur kurze Zeit später erschienen die beiden wieder und nun wurde unser Auto das Objekt ihrer Neugierde. Das war schon echt witzig, wie die beiden uns umkreisten, mal in die Reifen bissen,die Fliegen vom Kühler ableckten und uns mit großen braunen Augen beobachteten. Schließlich legten sie sich zum Teil auf die Straße oder an den Wegesrand und waren total relaxed. C.a. 30-40 Minuten dauerte dieses Schauspiel und das gegenseitige Beschnuppern an, dann verschwanden sie endgültig im Busch und wir fuhren weiter auf der Suche nach Cats.
Wir fuhren in Richtung Malelane Gate und machten kurz bei Afsaal (einem Picknick Spot) Station, weil ich aus unserem ersten Urlaub vor 3 Jahren noch wusste, das dort auch eine Karte mit den aktuellen Tiersichtungen geben würde. Und dort konnte ich sehen, dass wirklich an diesem Tag im direkten Umfeld vom Malelane Gate Löwen und Leoparden gesehen worden waren. Also los auf die Pitsch!!! Der Löwe war leider wieder verschwunden und uns blieben dann noch 40 Minuten, bis wir aus dem Gate raus mussten und ich wollte noch eine kleine Schleife drehen, wo an diesem Tag Wilddogs gesichtet wurden. Aber auch die waren nicht mehr da. Auf der schmalen Dirtroad kamen uns 5 SUVs entgegen und wir hielten den ersten an und fragten, ob sie etwas auf dem Loop gesehen hätten und sie antworteten „Nur ein paar Rhinos". Mhhh… schade, das wird dann wohl nix mehr mit Cats in der Abendsonne. Wir fuhren noch ein kurzes Stück weiter und Jutta wollte schon umdrehen, da sagte ich hier, dass wir noch genügend Zeit hätten, den Loop zu Ende zu fahren. Und schon in der nächsten Kurve wurden wir für die Entscheidung belohnt: Ein Leopard stand vor uns auf dem Weg.
Besser gesagt ein Leopardenweibchen. Leoparden sind sehr scheu und man bekommt sie eigentlich nie wirklich zu sehen. Tagsüber hängen sie in dicht belaubten Baumkronen und jagen frühsten in den Abendstunden und sind dann, wie bei dem Leopard in St.Lucia, nur aus großer Entfernung zu sehen. Und jetzt stand sie da direkt vor unserer Nase. Und dann geschah das unglaubliche: Sie verschwand nicht, nein sie blieb stehen und trottete dann in Seelenruhe vor unserem Auto über den Weg. Da sie immer wieder Büsche markierte und sich auch auf dem Weg zwischendurch wälzte, gehen wir davon aus, dass sie rollig war und dementsprechend „handzahm". Der Ranger in der Hammerstein Lodge hatte uns damals schon erklärt, dass diese Zeit die einzige ist, in der man auch ins das Gehege der Leopardendame Liza gehen kann. Nur dadurch lässt es sich erklären, dass diese schöne Leopardin es uns 13 Minuten (!!!) lang gestattete, sie auf ihrem Weg zu begleiten. Das war ein unglaubliches Erlebnis!! Wir durften sogar mit dem Auto einige Minuten direkt neben ihr fahren und sie blieb völlig entspannt. Wirklich ein unheimlich schönes, elegantes Tier. Dann nach einer kleinen Ewigkeit (gefühlte 30 Minuten) lief ein Impala über den Weg und sie ging in Lauerstellung, schlich sich an und verschwand dann im Busch und jagte dem Impala hinterher. Da es nun auch kurz vor „Toreschluss" war, mussten wir uns auch beeilen, noch rechtzeitig zum Gate zu kommen, dass wir dann wirklich erst kurz vor Schluss passierten. Wir waren noch ganz „trunken vor Glück" und von diesen Eindrücken, so dass wir direkt im Restaurant am Gate erst mal einen Gin-Tonic getrunken und einen Starter gegessen haben. Das war wirklich unbelievable (wie uns OJ dann später am Abend bestätigte)!!! Also stellt Euch darauf ein, dass Ihr euch alle auf jeden Fall zumindest dieses Video anschauen müsst ;-)))
In der Nacht hat es dann wirklich gewittert und sehr stark geregnet. Heute regnet es weiter und so soll es auch die nächsten Tage bleiben. So fällt uns der Abschied von Afrika vielleicht ein bisschen leichter. Eins ist auf jeden Fall ganz sicher: Wir werden wiederkommen!!!!! (wahrscheinlich schon dieses Jahr ;-)
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