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Tag 15:
Las Vegas - Hoover Dam - Grand Canyon - Kingman
Zitat des Tages: "Save your money!"
Jetzt ist er also gekommen. Der Tag an dem wir aus Las Vegas abrreisen müssen. Was nach nur 2 Tagen ja nicht in so weiter ferne lag, als das man sich nicht drauf einstellen könnte. Aber trotzdem waren wir nicht begeistert. Bisher haben wir die einzelnen Städte, mit Vorfreude auf das was kommt, immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlassen. In Las Vegas haben beide Augen geweint. Nicht weil wir keine Lust auf Grand Canyon hatten, ganz im Gegenteil. Aber irgendwas hat Las Vegas was, dass man eigentlich nicht mehr weg möchte... Vielleicht wars aber auch nur das luxuriöse Hotelzimmer mit dem überragenden King Size Bett, hatte ich ja glaub ich schonmal erwähnt :-)
Aber es hilft nix. Sachen gepackt, die Aussicht aus dem Zimmer und eine warme Dusche im sitzen genossen. Dann rein ins Taxi und ab zum Flughafen. Nein, wir sind natürlich nicht geflogen, mit welchem Geld denn... Aber der Sitz der Vermietstation war am Flughafen. Dort angekommen mussten wir uns also der Herausforderung "Mietauto" stellen. Dass das ganze so einfach wird dachten wir ehrlich gesagt nicht. Das formelle ging ganz schnell von der Hand. Haben uns dann noch ein Navi mitgeben lassen (ohne würde für uns Navigationsmeister wohl den sicheren Tod irgendwo in der Wüste bedeuten) und durften uns dann auch schon ein Auto der Klasse "Intermediate" aussuchen. Wie aussuchen? Jetzt haben wir auch noch die Qual der Wahl... Haben uns dann für einen anthrazitfarbenen Dodge Avenger entschieden und ab geht die Post. Erstmal bisschen durch Las Vegas heizen damit man sich ans Auto gewöhnt. Nach paar 100 Metern haben wir dann aber schon gemerkt das sich ein Amerikanisches Automatikgetriebe auch nicht anders fährt als ein Deutsches und haben uns die Eingewöhnungsphase geschenkt. Auf zum Grand Canyon...
Aber halt, da war doch noch irgendwas davor, was wir uns ansehen wollten. Ach ja, richtig. Der Hoover Dam! Also auf zum Hoover Dam. Trotz Navi haben wir uns dann auch paar mal verfahren, was aber nicht an uns lag, sondern am Navi. Haben die uns tatsächlich altes Kartenmaterial mitgegeben, auf welchem die neue Umgehungsstraße noch fehlt. So jetzt fahrt mal in Nevada auf einem Highway an der richtigen Ausfahrt vorbei... Da kommt dann erstmal wieder eine gefühlte Ewigkeit gar nichts mehr, bis man dann doch einmal umdrehen kann. Aber irgendwann haben wir den Dam dann gefunden und begutachten dürfen. Schon ein ziemlich imposantes Bauwerk, was aber nach einmal hin- und hergehen auch ausreichend erkundet ist. Nach paar Schnapsschüssen und einem kurzen Gespräch mit einem schon etwas betagteren aber sehr netten Amerikaner, welcher zu Kriegszeiten in Deutschland stationiert war, gings weiter Richtung Grand Canyon.
Grand Canyon? Ja jetzt fahrt mal mit einem Navi den Grand Canyon an... Da gibts keine Hausnummern, Straßen oder Postleitzahlen. Und bisschen größer als Walpertskirchen ist er auch. Sogar größer als Neufahrn... Also was gibt man jetzt in dieses Navi ein!? Irgendwann ist mir dann eingefallen, dass es ja diesen "Grand Canyon Skywalk" gibt. Hört sich ja eigentlich ganz gut an und ist sogar im Navi zu finden. Unser nächstes Ziel war also bestimmt und wir konnten los. Zu dieser Zeit war übrigens unser "Las Vegas Abschiedstrauma" schon wieder vorbei, mit dem "eigenen" Auto bei strahlendem Sonnenschein durch Amerika zu fahren ist einfach ein zu geiles Gefühl. Endlich waren wir mal richtig frei und nicht an irgendwelche Flüge oder Busfahrten gebunden. Beflügelt von diesem Freiheitsgefühl und mit einer super Stimmung machten wir uns also auf die Reise, über Higways, Interstates und andere Straßen, wobei das Bezeichnung Straße für einige Abschnitte durchaus übertrieben war. Vorallem kurz vor unserem Ziel wurde aus Asphalt plötzlich Schotter und irgendwann nicht mal mehr das.
Aber wir kamen an und machten uns zugleich auf den Weg zum Ticketschalter. Natürlich ist das ganze nicht umsonst! Man muss ein Ticket kaufen und in einen Bus umsteigen. Sonst kommt man hier nicht weiter. War ja klar... Aber dafür fuhr man sogar 2 verschiedene Stationen am Grand Canyon an und konnte dort auch so lange bleiben wie man wollte... ok, bis die Sonne unterging, aber sonst eigentlich so lange man wollte. Und da war er dann vor uns, der Grand Canyon. Einfach riesig, gigantisch... (Hab die ganze Zeit nach Ausdrücken gesucht die das ganze beschreiben, welche ich in diesem Blog noch nicht benutzt habe, aber ich merke ich wiederhole mich :-) ). Das ist mal ein echtes Naturwunder. Da hat der Colorado-River im Laufe der letzten Jahrmillionen ganze Arbeit geleistet. Muss man gesehen haben, auch hier wiederhole ich mich gern!
Und so haben wir das ganze Spektakel an 2 verschiedenen Orten und aus unterschiedlichen Perspektiven bewundern können und auch tolle Fotos geschossen, denke ich. Uns ist überigens aufgefallen, das an keiner Stelle an der wir waren ein Zaun oder eine Absperrung war. Man konnte bis zum Abgrund vorgehen und springen, wenn man das den wollte. Wir wolltens nicht, aber ich muss mir direkt mal im Internet die Absturzrate am Grand Canyon raussuchen, interessiert micht...
Naja, das wars auf jeden Fall wert, aber da die Sonne schon unterging mussten wir auch wieder zurück und uns der nächsten Frage stellen. Wo schlafen wir denn heute? Das "Wo" hat sich auch ganz schnell geklärt: Im Auto. Aber wo soll das Auto schlafen? Wir haben uns entschieden einfach mal wieder Richtung Los Angeles zu fahren, da wir da eh hin müssen. Nach ca. 50 Meilen haben wir dann mithilfe des Navis den nächsten Campground angesteuert und auch ganz gut gefunden. Zu diesem Zeitpunkt waren wir in der Stadt "Kingman" welche gar nicht so klein ist, ja sogar riesig für das, dass sie mitten im Nichts liegt. Leider ging der Plan nicht ganz so auf, wie wir dachten. Der Campground hatte nämlich schon geschlossen, na toll. Glücklicherweise lief uns dann doch noch ein Mitarbeiter des Campingplatzes über den Weg. Die Antwort auf unsere Frage, ob wir denn doch noch einen Stellplatz für unser Auto bekommen können, war ebenso genial wie banal. "Parkt doch einfach auf dem Walmart Parkplatz und spart euch das Geld für den Stellplatz." Da hätten wir selber auch drauf kommen können...
Also weiter zum Walmart und dort ins letzte Eck des Parkplatzes gestellt. Blöderweise hatte dieses Kaufhaus bis Mitternacht geöffnet (Welches Kaufhaus hat denn bitte bis um Mitternacht offen?) und somit war noch einige Zeit was los auf dem Parkplatz. Da wir aber doch schon recht müde waren juckte uns das irgendwann nicht mehr und wir legten uns mit dem tollen Gefühl, dass uns morgen früh eine Oma mit ihrem Gehstock weckt und ihr Gersicht gegen die Scheibe drückt weil wir auf ihrem Stammparkplatz stehen, schlafen.
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