Profile
Blog
Photos
Videos
In the windy city: über den Dächern Chicagos und vom Absturz in der letzten Nacht
Ein Grüß Gott nach Österreich! Seit heute hab ich, Christine, das Wort und werde euch mit unsren Abenteuern und vielen Hoppalas unterhalten.
Nach einer enthusiastischen Österreich-Wiedervereinigung am Mittwochabend und meiner erst zweiten Fahrt über die Amerikanischen Highways (die erste war zum Flughafen), lernte meine Familie die Gastfamilie kennen. Trotz aller Sprachschwierigkeiten und vieler Lächeln à la EinLächelnistdiplomatischundichhabehnixverstanden, saßen wir das erste Mal nach mittlerweile fünf Monaten gemeinsam beim Abendessen. Natürlich gab es eine dicke Chicago Style Pizza, die wir zu sechst nicht einmal annähernd schafften. Am Donnerstag und Freitag fuhren die Vier nach Downtown Chicago zum Sightseeing, während ich arbeitete. Sie erlebten eine unglaubliche Führung mit einem Deutschen namens Gunter, der ihnen die schönsten Seiten Chicagos zeigte. Zum Abschluss lud er sie in sein Appartement im 29. Stock ein. (Tipp: Jeder Tourist kann über Chicago Greeters eine gratis Führung bekommen.) An einem Abend wollten wir gemeinsam den Sonnenuntergang im Milleniumpark erleben. Doch leider passierte schon das erste Hoppala. Ich vergaß mein Handy zuhause und hatte logischerweise keine Chance, sie irgendwo zu finden. Wer kann denn heutzutage noch Telefonnummern auswendig? Und wie war das Leben vor sehr langer Zeit, als es noch keine Handys gab? Sie fuhren auch auf eines der höchsten Gebäude der Welt (103 Stockwerke), den Willis Tour, den die Einheimischen nur unter Sears Tower kennen. Schon komisch, wenn eine so bekannte Touristenattraktion auf einmal umbenannt wird. Bei mehr als 90 Grad machten sie eine romantische Kutschenfahrt, winkten wie Royals den andren schwitzenden Touristen zu und wollten sich einen Cheesecake in der berühmten Cheesecake-Factory schmecken lassen: der Preis schmeckte sauer - ein Stück sieben Dollar -, die Portion war so klein, dass kaum ein Geschmack aufkommen konnte und wenn doch, dann schmeckte es sowieso nicht.
An ihrem letzten Abend gab es Barbecue, Bier und viel Whiskey im Garten. Anschließend fuhren wir zu einem Baseballspiel und agierten nach dem Motto: aufspringen und jubeln, wenn dein Nachbar aufspringt und jubelt. (Die Grundregeln hatten wir schon verstanden.) Wir aßen viel und ungesund und tranken noch ungesünder. Als wir gegen halb elf heimkamen, wartete mein Gastvater schon mit einem Lagerfeuer, Zigarren und Whiskey. Es war toll, toller, am tollsten! Sternenklarer Himmel, eine laue Nacht und wir hatten unglaublich viel Spaß. Vor allem als es dazu kam, dass ich Witze für Erwachsene übersetzen musste.
Den Spaß hatte mein Vater am nächsten Tag nicht mehr. Doch irgendwie schaffte er den Weg bis zum Flughafen. Wahrscheinlich haben die Bloody Marry und das kleine Bier zum Frühstück doch geholfen. Der Weg ins Flugzeug für meine Eltern, Brigitte und mich war jedoch schon schwieriger: ursprünglich verspätet, dann aber doch nicht mehr, wurden wir von der ungeduldigen Stewardess zum Boarding aufgerufen. Also die Amerikaner können unsre Namen, vor allem den Familiennamen, definitiv nicht aussprechen.
Der nächste Stopp ist San Francisco, wo wir bis Montag bleiben und somit den Independence Day feiern werden. Wenn wir alle unsren Kater überwunden haben sollten …
- comments