13. Rundbrief

Liebe Freunde, Bekannte und Verwandte,

Es ist so weit: Der letzte Rundbrief. Genau vor einem Jahr schrieb ich an meinem ersten Rundbrief aus Kirgistan. Die Zeit verging unglaublich schnell und jetzt sitze ich schon wieder in Stuttgart und schreibe an meinem letzten Rundbrief. Es ist kaum zu beschreiben was in einem Jahr alles passieren kann und wie viele neue Erfahrungen ich machen durfte.

Doch nun zum August: Schon am dritten August kamen meine Eltern und Anna, Constanzes Eltern und Claudia, die Familie Mensch/Krause, Dido und Johannes aus Deutschland um uns zu besuchen. Die Freude war riesengroß und für mich begannen die drei letzten Wochen in Kirgistan. Gleich die ersten beiden Tage lag ich mit Magendarmverstimmungen im Bett und musste Constanze die Stadtführungen durch Bishkek überlassen. Zum Glück wurde ich bis zur Abfahrt zu unserer großen Reise wieder fit. Zusammen mit Guide und Fahrer verließen wir Bishkek und reisten quer durch den Norden und Westen des Landes. Wir fuhren einen Kreis um den großen Issyk Kul See, wanderten bei Karakol, fuhren auf einen 4000m Meter Pass und sahen dort die chinesischen Berge, erlebten Schneefall am 3000m hoch gelegenen Bergsee Son Kul, fuhren weiter zu der Karawanserrei Tash Rabat, ritten auf Pferden, badeten in heißen Quellen, besuchten die Städte Naryn, Kotchkor und das Chon Kekim Tal. Eine sehr erlebnisreiche Abenteuerreise mit schönen Gästehäusern, gutem Essen und freundlichen Menschen.

Ein großes Lob und Dankeschön an die super Reisegruppe!

Im Anschluss verbrachten wir weitere vier Tage in Bishkek. Nun hieß es für mich Abschied nehmen von meinen Freunden, Kollegen, den Kindern, den anderen Freiwilligen und Kirgistan. Der Abschied viel mir schwer, doch ging ich im Wissen auf jeden Fall wiederzukommen. In einem Jahr, zehn Jahren oder wann immer sich die Gelegenheit ergibt. Mir ist das Land, die Kultur und die Menschen sehr ans Herzen gewachsen, dies liegt natürlich an allen Menschen die ich traf und mit denen ich oft tiefe Freundschaften schloss. Auch die Kinder und die Arbeit werde ich wohl vermissen. Zum Glück ist es durch das Internet leichter geworden Kontakt zu halten und sich immer wieder zu melden.

Ich möchte mich ganz herzlich bei allen Menschen Bedanken, die mich in meinem Jahr unterstützt haben. An aller erster Stelle natürlich meinen Eltern, die mir dieses Jahr ermöglicht haben und mich ziehen ließen. Das ist keine Selbstverständlichkeit und kann nicht hoch genug angerechnet werden. Ich weiß das es nicht einfach ist, gerade für diejenigen die zuhause bleiben. Das gilt natürlich für meine ganze Verwandtschaft und meinen Freunden, die alle mein Vorhaben gutgeheißen haben und mich unterstützten!

Vielen Dank dafür!

Natürlich gilt mein Dank auch vielen Menschen in Kirgistan: Meinen Kollegen, die mich freundlich und hilfsbereit in ihren Kreis aufnahmen, den Kinder, die mir die Arbeit erleichtert und bereichert haben und allen Freunden und Bekannten, die dieses Jahr zu dem werden ließen was es wurde. Nicht zuletzt mein Dank an alle Spender, die für die nötige finanzielle Unterstützung sorgten und damit auch das wichtige Projekt Nadeshda unterstützten.

Dankeschön!

Jetzt bin ich wieder zurück in Deutschland und muss mich wieder eingewöhnen und integrieren. Alles scheint unheimlich vertraut und ist mir dennoch fremd geworden. Es wird sicher noch ein paar Wochen dauern bis ich wieder ganz angekommen bin.

Nachbereitungsseminar:

Zum Abschluss des Jahres gab es noch ein Seminar in Göttingen mit anderen Freiwilligen aus Indien, Ghana und Mittelamerika. Hier wurden unsere Erfahrungen und Probleme besprochen und ein Rückblick auf das Jahr gewagt. Ein sehr interessante Woche mit den unterschiedlichsten Geschichten aus den Gastländern.

Ich bedanke mich an dieser Stelle ganz herzlich für das Lesen meiner Rundbriefe und das rege Interesse an meinem Jahr.

Vielen Dank für die Unterstützung!

Euer Jonathan

Ich freue mich immer über Fragen über Kirgistan, Nadeshda und mein Jahr. Gerne stelle ich mich für Präsentationen und Fotoabende zur Verfügung. Mir liegt es am Herzen über Kirgistan und vor allem das Projekt zu informieren. Wer zum Beispiel eine Reise nach Kirgistan plant, kann sich auch gerne an mich wenden.

Ansonsten freut sich Nadeshda über jede finanzielle Unterstützung!