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Mit 14 Leuten in einem Bus für 11 Leute und jede Menge Gepäck (auch nachdem wir unterwegs einen Schlafsack und einen großen Rucksack auf dem „Highway" verloren haben) ging es von Nairobi aus über Kisumu für geplante 19 Tage nach Ukwala (nur 20 km von Uganda entfernt). Dies dauerte gefühlte 50 Stunden, real aber NUR 15 Stunden. In Ukwala, inmitten wirklich fast roter Erde und des berühmten Regens in der Regenzeit wurden wir einfach von unserem Busfahrer ausgesetzt. In völliger Dunkelheit, Gepäck im Schlamm, Regen, nach 3-stündiger Wartezeit, kam uns dann ein Auto abholen und fuhr uns zu unserer Hostfamily in Ukwala. Kein Strom, keine Betten, nicht mal Wasser zum Trinken… damit hatte ich echt zu kämpfen. Dieser Tag war echt ne Herausforderung für mich. Auch am nächsten Morgen hab ich mich nur langsam erholt, da ich noch mit Grippe zu kämpfen hatte :/ aber gut das da noch Ferien waren! Somit hatten wir noch zwei Tage Zeit bevor es mit der Arbeit losging. Wir bildeten Comittees und Gruppen für Wasser aus einem nahegelegenen Brunnen holen, kochen, arbeiten und Cleaning. Mittwoch morgen ging es dann los. Wir gruben Löcher für Toilette, Müll, pflanzten Bananenbäume und Blumen in einer Schule ganz in der Nähe. Nach dem Arbeiten war ich echt immer ordentlich k.o. Und meinen schlimmsten Sonnenbrand meines Lebens hab ich mir da auch geholt. Die Haut war richtig schwarz als sie sich schälte und darunter war auch bissl Wasser. Aber sieht schon viel viel besser aus jetzt. Da Regenzeit ist, war nicht wirklich viel zu tun beim Workcamp. Wir haben einfach die Seele baumeln lassen (für jegliche Aktivität war es viiiiel zu heiß) und aufgrund der Wahrscheinlichkeit dass es jederzeit regnen konnte, konnten wir Abends nicht großartig viel unternehmen, da es wenn es regnet sofort voller Schlamm ist und dann kein Motorrad oder Bus mehr fährt. Und da das Workcamp mitten im Nirgendwo war, konnte man zu Fuß mal gar nichts unter zwei Stunden wandern bewältigen. So haben wir abends Cultural nights veranstaltet. In Summe waren ganze sieben Nationen vertreten. Ich hab unsere Nationalhymne vorgespielt, Mozart Songs, dann Walzer getanzt und den anderen den Tanz zum Zillertaler Hochzeitsblues gelernt. Dann bissl Austropop und deutscher Hip-Hop. Dann bissl was historisches und für was Österreich berühmt ist. War echt ein lustiger Abend.
Das kochen hat immer ewig gedauert. Man musste ja erst mal Holz besorgen. Getrunken haben wir auch nur das Wasser aus dem Brunnen, das war so braun, dass ich es anfangs nur schwer trinken konnte. Aber da war so viel Chlor drinnen, da konnte kaum was passieren… die Dusche war auch nur anfangs ne Herausforderung. Sich im Freien mit nem Eimer zu waschen wurde aber schnell zur Gewohnheit :>
Obwohl ich die meisten anderen Volontäre nicht besonders gut kannte, wuchsen wir schnell zu einer kleinen Familie zusammen, das war echt schön! Naja, immerhin mussten wir ja alle das gleiche durchmachen. Gearbeitet haben wir eigentlich auch nur bis Mittag, danach war es einfach zu heiß. Soo viel Zeit zum Nachdenken war zu diesem Zeitpunkt auch nicht wirklich gut für mich. Die Landschaft und alles dort war wirklich schön, das war echtes Afrika, das Leben dort, einfach alles. Aber soo viel Zeit zum Nichtstun hat mich dazu verleitet, zu viel über zu Hause nachzudenken und was ich nicht alles vermisse. So hatte ich in Summe fast ganze zwei Wochen Heimweh. Ich hatte manchmal zu nichts wirklich Lust, ging früh schlafen und hoffte, dass das Workcamp bald vorbei sein möge… Die Zeit verging nicht grad schnell dort. Elisa, Chloe und ich sind schließlich nach 1 ½ Wochen alleine zurück nach Nairobi gefahren. Das war dann der schlimmste Tag von allen hier. In dem Bus waren 200 Leute, ich saß zu fünft in einer Sitzbank für eigentlich nur 3 Leute. Es war so heiß im Bus, die Luft war so schrecklich, es hat nach Fäkalien gestunken und das bei einer 9-Stunden-Fahrt. In Nairobi hatte ich dann das Gefühl, endlich zu Hause zu sein. Ich war echt froh, wieder dort zu sein. Zwei Tage gings mir dann richtig gut. Hab fließendes Wasser und Elektrizität genossen. Aber dann kam das Heimweh wieder… aber ich hab echt mein Bestes versucht was dagegen zu unternehmen. Das war anfangs nur echt schwer, aber ich hab mich dann gezwungen mit den anderen weg zu gehen und was zu unternehmen, nicht nur den ganzen Tag Ali beim Malen zuzusehen… Ich hab mir im Internet eine List zu Tipps gegen Heimweh angeschaut und alles davon gemacht. Geskyped, zu Hause angerufen, soziale Kontakte in Kenia gepflegt, zum Laufen angefangen usw. und ich muss sagen, dass hat echt total geholfen! Jetzt geht's mir wieder richtig gut, so wie der erste „Honeymoon"-Monat hier. Und ich hab noch bissl mehr als ein ganzes Monat vor mir! Auf das ich mich richtig freue!!! Auf Mombasa, Party, Strand und Meer; auf die Insel Lamu, auf Nakuru mit den ganzen Seen und Wasserfällen, auf Naivasha mit Hells Gate und natürlich Nairobi City und dem neuen Projekt gemeinsam mit Chloe:) !!!
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