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ich muss einfach mit dem grenzuebergang zwischen laos und kambodscha anfangen.
von den 4000 inseln ausgehend, buchten wir einen bus nach phnom penh, der hauptstadt von kambodscha. bis zur grenze sind wir in einem normalen bus gefahren (hinter der grenze sollte eine kambodschanische tochtergesellschaft uns weiter farhen), die ausreise selbst verlief genauso unkompliziert, wie damals die einreise. soviel zu laos. dann, 100m weiter, betraten wir kambodscha, auf das ich mich eigentlich riesig gefreut hatte. die folgenden minuten aber und der rest des tages hatten es fast geschafft, mir diese zu nehmen. wie gesagt, nur fast.
die einreise in ein land verlaueft i.d.r. ziemlich problemlos, stempel hier, stempel dort, da ein unterschrift und dort was gegen gezeichnet fertig (das schafft normaler weise ein beamter in wenigen minuten). hier wurden aber alle schritte einzeln getrennt, was weiter nicht schlimm ist, muesste man nicht an jeder stelle einzeln schmiergeld bezahlen. da verlangen der erste einen dollar fuers temperatur messen (=schutzmassnahme gegen die vogelgrippe oder so), der naechste fuers festtackern des fotos, wiederum der naechste fuers visa ausstellen, dann noch irgendeiner der geld will und am ende schaut der oberboss nochmal drueber, bescheinigt die richtigkeit der visaausstellung und verlangt so wie alle anderen vor ihm auch seinen dollar. dabei kostet das visa eh schon geld. die ganze sache hat mich so wuetend gemacht, ich wollte das einfach nicht mitmachen. mein plan: einfach mal nach einer quittung fragen, am besten signiert, mit dem namen des zustaendigen typen. das habe ich dann auch getan. geerntet habe ich bloedes laecheln, oder sturres ueberhoeren. nach weiteren nachfragen wieso ich keine bekommen wuerde, das hier waere doch ein *offizielles verfahren*, da muesste es doch ein quittung dafuer geben (dies alles aber immer hoeflich, aber bestimmt), kippte die stimmung. arbeitsverweigerung der beamten und die schlange hintermir, die immer mehr rummotzte, liessen mich also letztendlich doch alles bezahlen. was sollt'ich auch machen. das war eine ganz einfache gleichung: langer hebel (stephan will ins land und ist auf die beamten angewiesen), kurzer hebel (stephan hat keinen). toll, faengt ja super an dachte ich mir.
kurze zeit spaeter bekomme ich mit, wie leute, fuer den schon in laos bezahlten bus zusaetzlich wegen zu grossen gepaeck usw. zahlen muessen. diskussionen verliefen hierbei nur in eine richtung, der des busunternehmen - take it or leave it, sprich entweder du bezahlst drauf, oder bleibst hier, kurz hinter der grenze, im mitten vom nichts. das macht spass. am ende hatten wir sogar das gefuehl, dass die fahrt extra in die laenge gezogen worden ist (beim kauf der tickets hiess es ca 8 stunden, tatsaechlich waren es 14), sodass nur noch eine geringe anzahl von gaestehauesern frei waren, in deren naehe wir natuerlich raus gelassen worden sind. danke.
steffi und ich haben versucht, uns dem ganzen moeglichst zu entziehen und sind im dunklen in die stadt rein gelaufen und in einem guestigen chinesischen hotel abgestiegen. nach all dem troeble konnte es nur noch bergauf gehen. und phnom penh hat sein bestes getan, um uns die schoenen seiten des landes zu zeigen. es hat funktioniert.
die stadt bietet ruhe und chaos zu gleich. das alles bei gemuetlichen temperaturen, am fluss gelegen und die mehrzahl der haueser sind noch aus der franzoesichen kolonialherrschaft. eine super mischung, zumal die haueser langsam zu broeckeln beginnen, oder nein, dies schon seit langen machen und somit einen gewissen charme verspruehen.
nun etwas nicht ganz so schoenes: ziemlich ausgelaugt und hungrig auf westliches essen, haben wir uns in einem supermarkt mit baguette, kaese und edelsalami eingedeckt. dies wollten wir genuesslich am flussufer verzerren. idee war schoen, ausfuehrung eher mangelhaft. schon auf dem weg dort hin kamen wir an zwei kleinen (vielleicht sieben jahre) kindern vorbei, die sich an einem rasenspraenkler wuschen. wir dachten noch oh wie schoen und einfach. sie dachten wohl was anderes und sind direkt auf uns zu gerannt. steffi trank gerade eine dose cola, die sie innerhalb weniger sekunden den beiden kleinen ueberliess, mehr oder weniger freiwillig. ca. 30m weiter fanden wir unser plaetzchen im schatten und breiteten unser essen aus. auch da kamen die beiden kleinen an und bettelten nach essen. erst gab ich den beiden etwas kaese und baguette, was ihnen aber nicht reichte. was sollten wir machen, hungrige kinder verscheuchen? also gabs dann auch von steffi baguette und kaese. dann waren sie weg, wir aber immer noch nicht alleine. als naechstes kam ein alter, duenner, klappriger mann zu uns und zeigte staendig auf die tueten, die aber schon laengst leer waren. was also machen? unsere erklaerungsversuche liefen ins leere, als er dann anfing meine fuesse zu beruehren, wurde es zu viel und wir verliessen den ort schnellst moeglich...
nun wieder was schoenes: auf der busfahrt haben wir nen cooles paerchen aus mannheim kennen gelernt, mit denen wir uns am abend getroffen haben. zum essen gings auf den lokalen nacht- und essensmarkt, auf denen man i.d.r. unglaublich lecker und guenstig essen kann. gesagt, getan. oh man, war das gut! danach noch trinken gewesen, hervorragend. sollte ich oefters machen...
nun wieder etwas nicht ganz so schoenes: nach wenigen minuten kamen auch da kleine kinder an, die um den hals, wie bei einem bauchladen, einen waeschekorp trugen, der mit billigen kopien verschiedene buecher gefuellt war und diese moeglichst an uns verkaufen wollten. hallo! es war echt schon spaet. ich meine kinder sollten nicht abends auf der strasse uebelst schwere koerpe tragen muessen, buecher verkaufen, betteln und evt. so zu ernaehrung der familie beitragen. aber, na ja, das ist wahrscheinlich nur die *westlich* gepraegte sicht der dinge... egal wie, bedrueckend ist es trotzdem.
nun erneut zu etwas ganz und gar nicht schoenem: ein absolutes muss stelte fuer mich der besuch des Tuol-Sleng-Genozid-Museum dar. das war das sicherheitgefaengnis der roten khmer unter pol pot. mein gott, was menschen menschen antuen koennen ist echt unbeschreiblich. da wurden innerhalb von vier jahren etwa 18tsd menschen zu tote gefoltert. ekelhaft! da wurden bspw. brustwarzen mit der zange abgeknappst und wuermer drauf gelegt, oder waterboarding, also das simuliernen von ertrinken (wird heute noch von den amerikanern in guantanamo gemacht), viele weitere abstossende sachen und das alles bei menschen jeglichem alters. ekelhaft, durch und durch ekelhaft.
nach drei tagen phnom penh ist unser naechstes ziel angkor wat, yeah!!!
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