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Nach einer erholsamen Nacht genossen wir am Samstag Morgen das Frühstück bei Sonnenschein im Innenhof unseres Hotels. Danach machten wir uns auf um die Stadt zu erkunden. Dabei stellten wir fest, dass am Hauptplatz von Cusco, dem Plaza de Armas, ein großes Fest im Gange war. So blieben wir dort eine Weile, um das bunte Treiben zu beobachten. Das Fest fand zu Ehren des 400. Todestages eines Schriftsteller aus Cusco statt, der über die Geschichte der Inkas geschrieben hatte. Am Fest nahmen neben unterschiedlichen Musikgruppen und allen möglichen Sicherheitsorganisationen auch einheimische Tanzgruppen mit traditionellen Trachten teil. Wir sahen so mehr von der peruanischen Kultur als wir bei einem Folkloreabend je sehen hätten können. Zu den Hymnen von Cusco und Peru wurden die Fahnen Nationalflagge und die Regenbogenfahne von Cusco gehisst. An dieser Zeremonie nahm auch die Präsidentschaftskandidatin Keiko teil. Nach einiger Zeit verließen wir das Fest, um die Kathedrale von Cusco zu besichtigen. Einer der Höhepunkte war das Gemälde des letzten Abendmahles auf dem es das peruanische Nationalgericht - Meerschweinchen - zu essen gab. Danach setzten wir unsere Erkundungstour durch die Stadt fort. Wir sahen den 12-eckigen Stein in der alten Inkamauer, die Kirche von San Blas und viele weitere sehenswerte Plätze der Stadt. Am späten Nachmittag besuchten wir dann noch das Schokolademuseum, wo wir uns mit viel Schokolade stärkten und etwas Süßes für unsere Liebsten zu Hause kauften. Peru produziert 4 % der weltweiten Schokoladenmenge. Nach dem Abendessen besuchten wir heute noch das Piscomuseum in Cusco. Pisco ist der Nationalschnaps von Peru, ähnlich dem italienischen Grappa. Im Piscomuseum bekommt man ihn in allen möglichen Varianten zu trinken, als Shot, Pisco-Sour und in Cocktails. Zu unserer Begeisterung spielte auch noch eine kleine Band mit Sänger und Tanzpaar auf.
Am Sonntagmorgen genossen wir neuerlich bei Sonnenschein unser Frühstück. Danach stand der Besuch des Marktes am Programm. Dieser hatte jedoch geschlossen, da die Feuerwehr die Halle, in der der Markt untergebracht ist, reinigte. Dank einiger Marktstände außerhalb der Halle könnten wir uns dennoch ein Bild machen welche Produkte es hier zu kaufen gibt. Mit dem Taxi ging es anschließend quer durch die Stadt zur Bushaltestelle, von wo aus wir einen Bus nach Tambomachy, einer Inkastätte, nahmen. Die 8 km zurück in die Stadt nahmen wir anschließend zu Fuß in Angriff. Dabei besichtigten wir noch drei weitere Inkastätten, Puka Pukara, Quenqo und Saqsayhuaman. Wobei Letztere mit Abstand die größte und bedeutenste aller vier war. Diese wurde in Form eines Pumakopfes angelegt. Von dort aus bot sich uns außerdem ein toller Blick auf Cusco. Neben der Inkastätte stand auf einem Hügel eine Christusstatue, ähnlich jener in Rio, jedoch um einiges kleiner. Nachdem wir auch diese besucht hatten ging es zurück, hinunter nach Cusco.
Nach einem kurzen Stop im Hotel, ging es gleich weiter zu unserer Inkatrail-Agentur, SAS-Travel, da wir dort das Briefing für unseren bevorstehenden Trek hatten. Wir lernten auch erstmals unseren Guide Freddy und unsere 16 Wanderkollegen kennen. Nachdem alles besprochen und geklärt war ging es zurück ins Hotel wo wir noch ein leckeres Abendessen genossen, bevor wir mit dem Packen unserer Rucksäcke für die nächsten 4 Tage begannen. Nach einer letzten warmen Dusche ging es ab ins Bett, da am nächsten Morgen bereits um 5:50 Uhr Treffpunkt war.
Das letzte Highlight unserer Reise begann mit einer Busfahrt nach Ollantaytambo, zu km 82 des Inkaweges. Nach einem Gruppenfoto am Eingang ging es auch schon los. Am ersten Tag legten wir lediglich eine Strecke von 10 km zurück. Sichtlich begeistert waren wir, als wir dann in Wayllabamba bei Ausblick auf den Gletscher Nevada Veronica ein super leckeres Abendessen serviert bekamen . Es war unglaublich welche Köstlichkeiten unser Koch und seine Helfer auf einem Zeltplatz zaubern konnten. Wir legten uns schon recht früh schlafen, den der nächste Tag sollte der anstrengendste unserer Wanderung werden.
Nach einer unerwartet guten Nacht im Zelt und einem leckeren Frühstück stellten uns die Guides alle Porter persönlich vor, was wirklich eine nette Geste war. Sie leisteten eine unglaubliche Arbeit, indem jeder von ihnen 25kg Gepäck auf dem Rücken trugen und das obwohl sie alle kleiner waren als wir.
Der 2.Tag erwies sich schon vor dem Lunch als anstrengend, indem es stetig bergauf ging, wir hatten mit unseren Wanderstöcken jedoch gut vorgesorgt. Nach einem Powernap in der Sonne ging es am Nachmittag nochmal richtig steil bergauf zum Dead Woman Pass (Warmiwanusca) auf 4215m, dem höchsten Punkt des Inkatrails. Der heißt aufgrund seiner Form einer liegenden Frau so, außerdem wurde am Gipfel angeblich weibliche Skelette gefunden.
Nach einem Gruppenfoto am Gipfel gings wieder steil bergab in unser 2. Camp. Die Landschaft veränderte sich immer wieder auf unserem Weg und glich immer mehr einem Dschungel, und das auf über 3000m Höhe, einfach unglaublich. Die heutige Nacht sollte auf 3600m die kälteste werden. Dafür wurden wir mit einem atemberaubenden Sternenhimmel belohnt und Matthias und ich sahen sogar eine Sternschnuppe.
Am 3. Tag starteten wir schon um 7 Uhr, da wir 16km Wegstrecke zurücklegen mussten. Vor dem 2. Pass auf 3950m sahen wir die erste Inkafestung Runkurakay. Da die Spanier das gesamte Gebiet bei der Kolonialisierung nie entdeckt hatten, sind alle Ruinenkomplexe, so auch Machu Picchu selbst noch sehr gut erhalten. Ein Inkatunnel, der Palast auf den Wolken Sayaqmarka und eine landwirtschaftliche Forschungsanlage waren weitere Highlights auf unserem Weg nach Winay Wayna, wobei wir immer weiter in den Hochlanddschungel abtauchten. An unserem letzten Zeltplatz angekommen, gab es anlässlich des letzten Abends ein besonderes Dinner und der Koch hat sogar, keine Ahnung wie, eine Torte gebacken. Zum Dank für die köstliche Verpflegung haben wir unsere Porter mit Trinkgeld bedacht.
Am letzten Tag war bereits um 3:30 Uhr Tagwache , da wir uns am Kontrollpunkt vor dem Sonnentor anstellen mussten. Leider begann es in der Nacht zu regnen und so war das Zusammenpacken am Morgen etwas beschwerlich. Nach 3 Tagen Traumwetter waren wir davon natürlich nicht sehr begeistert. Nach 1 Stunde erreichten wir das Sonnentor, wo wir eigentlich einen herrlichen Blick auf Machu Picchu gehabt hätten, leider war aber der gesamte Berg in eine dicke Nebelwolke gehüllt. Unsere netten Guides Freddy, Hernan und Davis versuchten uns aufzuheitern, dennoch konnte man die Enttäuschung jedem einzelnen auf dem Gruppenfoto ansehen. Nach weiteren 45 min Abstieg erreichten wir die Festungsanlage und merkten schnell, dass wir hier nicht die einzigen waren. Auch während unserer 2 stündigen Führung besserte sich das Wetter leider nicht. Umso weniger begeistert waren Matthias und ich, dass wir im Vorhinein ein Ticket für den Aufstieg zum Huayna Picchu, einem Aussichtspunkt hoch über Machu Picchu, erstanden hatten. Also bewältigten wir auch diese schier unzähligen Stufen, natürlich ohne Ausblick. Als wir jedoch um die Mittagszeit wieder unten angekommen waren, begann sich plötzlich der Nebel zu lichten und mit jeder Minute konnten wir mehr von der gewaltigen Anlage erkennen. Erst jetzt wurde uns das Ausmaß des Komplexes bewusst. Um noch die typischen Fotos zu schießen eilten wir im Laufschritt wieder ganz ans obere Ende der Anlage und wurden Gott sei Dank mit einem herrlichen Ausblick belohnt. Leider hatten wir nicht mehr all zu lange Zeit diesen atemberaubenden Anblick zu genießen, da wir um spätestens 14 Uhr in Aguas Calientes sein mussten, um uns von unseren Guides zu verabschieden.
In Aguas Calientes, einem Dorf im Tal, das auch Machu Picchu Pueblo genannt wird, bekamen wir noch ein leckeres Mittagessen und hatten dann noch sehr viel Freizeit bis zu unserer Rückfahrt nach Cusco, die wir nicht wirklich zu nutzen wussten. Während der Rest unserer Gruppe in den braunen Thermalbädern der heißen Quellen entspannte, schlenderten wir durch die kleinen Gassen und verbrachten die Zeit dann in einem kleinen französischen Cafe. Um 18:20 Uhr fuhren wir dann mit einem Expedition-Zug von PeruRails nach Ollantaytambo und von dort mit dem Bus nach Cusco. Ein unvergessliches Abenteuer mit außergewöhnlich netten Leuten und einer spektakulären Landschaft ging dem Ende zu. In unserem Hotel angekommen hieß es Auspacken, umpacken, einpacken und natürlich gab es endlich die lang ersehnte heiße Dusche.
Und nun sind wir seit 6:30 Uhr wieder unterwegs und flogen zuerst von Cusco nach Lima, dann von dort nach Bogota und schließlich über den großen Teich nach Frankfurt. Jetzt sitzen wir im Flieger nach Linz und können gar nicht fassen, dass unsere Reise zu Ende geht. Wir freuen uns aber jetzt auf euch und unsere eigenen 4 Wände.
Wir hoffen ihr könntet ein bisschen mitfiebern mit uns.
Bis bald ;-)
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Stefan Super! Wir freuen uns, dass wir an eurer tollen Reise virtuell teilnehmen durften und ihr wohlbehalten zurück seid! Bis bald und gespannt warten wir auf alle Details ........ Stefan u. Familie