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Unsere Abreise in Damaskus hat sich aus gesundheitlichen Gruenden um einen Tag verzoegert. Am 28. Dezember fuhren wir dann aber doch weiter in Richtung Jordanien. Wir wollten eigentlich mit der Faehre von Tartus (Syrien) nach Alexandrien (Aegypten) fahren, haben uns dann aber wegen unseres langen Damaskus Aufenthaltes fuer den Landweg ueber Jordanien entschieden.
Die letzten 100km Syrien waren sehr flach und mit Rueckenwind sehr schnell zurueckgelegt. Wir waren froh um diesen Extraantrieb, da wir Gesundheitlich noch nicht ganz auf der Hoehe waren. Die Kaelte in den Haeuserschluchten von Damaskus hatten uns zugesetzt. Auf den letzten Kilometern haetten wir dann auch noch beinahe Aerger mit dem Militaer gekriegt. Wir haben am Strassenrand gestoppt um uns zu verpflegen und ein Foto der Landschaft zu schiessen. Offenbar ist das ganze gebiet militaerisch heikel und so wurden unsere Kameras von einem Passanten (vielleicht Geheimpolizei) nach heiklen Bildern durchsucht. Gluecklicherweise hat er die falsche Richtung erwischt und hat die Bilder vom Anfang unserer Reise angeschaut.
Der Grenzuebergang nach Jordanien war eine kurze Angelegenheit. Nach einer Stunde hatten wir alle Austritts und Visaformalitaeten hinter uns und nahmen die ersten jordanischen Kilometer in Angriff.
Jordanien ist geordneter als Syrien und man merkt schnell, dass auch wieder mehr Wohlstand vorhanden ist. Das Preisniveau ist auch deutlich hoeher und noch staerker als in Syrien muss man Preise vergleichen um nicht uebers Ohr gehauen zu werden. In Jordanien sagt man, existieren drei Preise: einer fuer Jordanier, einer fuer Moslems und einer fuer Touristen.
Der Norden von Jordanien ist sehr sehr huegelig und wir kamen nur sehr langsam voran. Unsere Koerper mussten sich erst wieder an die Anstrengung gewoehnen und waren auch noch nicht ganz genesen. Wir blieben zwei Tage in Jerash und machten einen Tag Regenpause (Nichtstun). Von Jerash fuhren wir weiter an Amman vorbei nach Madabah. Der Tag war gepraegt von Regen, Nebel und Wind und wir kamen voellig erschoepft in Madabah an. Michi hat wie immer bei solchem Wetter davon getraeumt um den Tuerlersee zu fahren.
In Madabah blieben wir zwei Naechte und sind mit einer Gruppe Franzosen ans Tote Meer gefahren. Im Toten Meer baden gehoert irgendwie dazu. Nur wissen das die Jordanier auch und haben dementsprechend unverschaemte Preise fuer die Strandbaeder. Man zahlt etwa 25 Fr. pro Person Eintritt. Klar koennte man auch einfach irgendwo baden, aber im Toten Meer zu baden ohne nachher eine Dusche zu haben ist keine gute Idee. Der Salzgehalt ist so hoch, dass man starken Ausschlag und Juckreitz davon kriegt.
Nun, von Madabah aus sind wir weiter dem Kings Highway entlang in Richtung Sueden gefahren. Wir verbrachten zwei spannende und unterhaltsame Naechte mit Sami, einem Caffeebesitzer im Grand Canyon von Jordanien. Wir teilten ein kleines Zimmerchen mit ihm und konnten ihm tagsueber bei der Bewirtung der Gaeste helfen. Bei dieser Gelegenheit realisierten wir auch, wieviele unfreundliche Touristen es gibt. Solche die kaum den Mund aufkriegen um Hallo zu sagen und solche die abduesen ohne zu zahlen. Ein hartes Geschaeft!!! Wir feierten mit Sami ins neue Jahr (vom 3.1. auf den 4.1.) weil wir alle drei den richtigen Sylvester verschlafen haben. Wir hatten also eine gute Zeit an einem ausergewohenlichen Ort.
Die naechsten Tag wurden ueberaus anstrengend. Der Kings Highway verlaeuft auf einem Bergruecken, der immer wieder von tiefen Taelern durchzogen ist. Die Taeler sind jeweils ca. 1000m tief und 30km breit. Fuer uns also eine laengere und anstrengende Angelegenheit. Zum anstrengenden Gelaende kommen noch die steinewerfenden Kinder dazu. Eine unschoene Nebenerscheinung zur sonst grossartigen Freundlichkeit im Mittleren Osten. Seit dem suedlichsten Teil von Syrien muessen wir uns also immer von Kinder in Gruppen in Acht nehmen. Einzelne Kinder stellen keine Gefahr dar, aber wenn sie in Gruppen auftreten, dann kommt einer bestimmt auf die bloede Idee Steine zu werfen. Meist werfen sie die Steine tief und versuchen das Rad zu treffen, manchmal kommen aber auch Steine von Hausdaechern, die dann schon eine Gefahr darstellen. Gegen die Kinder gibt es eigentlich kein Rezept. Wir haben extra unsere Velokleidung verpackt und fahren in Jordanien in normaler Strassenkleidung, aber auch das bringt nichts. Als Velofahrer ist man einfach ein gutes Ziel fuer schiessuebungen. Die Kinder bewerfen sich uebrigens auch gegenseitig mit Steinen, das gehoert hier dazu, es gibt ausser Steinen auch kaum was zum Spielen.
Alles in Allem ist es extrem nervig und truebt den sonst positiven Eindruck von Jordanien.
Seit zwei Tagen sind wir jetzt in Wadi Musa, welches das Tor zu den bekannten Grabstaedten von Petra ist. Wir brauchen jeweils ein zwei Tage zur Angewoehnung an einem neuen Ort, bevor wir viel unternehmen koennen. Es gefaellt uns eigentlich ganz gut hier, nur der Eintritspreis fuer Petra ist unverschaemt hoch! 75Fr. !!!! Was uns aber mehr stoert ist, dass der Preis innerhalb der letzten Monate nahezu verdoppelt wurde. Ist ja aber auch kein Wunder, wenn man die Scharen von Touristen sieht, die mit dem Car anreisen um Petra zu sehen.
Weiter gehts dann nach Wadi Rum und Aqaba von wo aus wir Jordanien in ein paar Tagen verlassen werden.
Wir wuenschen euch lieben Leser ein frohes neues Jahr und alles Gute!
Bis bald
Olivia und Michael
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