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Zurueck in der Zivilisation!!!
Nach einer sehr interessanten, aufregenden, erfahrungsreichen aber auch anstrengenden Woche im "letzten Eck" Indonesiens, naemlich Papua, sind wir nun zurueck in Bali. Die Woche hat schon sehr ereignisreich begonnen, als wir unseren Mega-Flug von Fiji ueber Sydney nach Bali und weiter nach Jayapura (ueber Timika) starteten, der ueber einen Tag dauerte. Bei all dem Umsteigen ging natuerlich wieder mal unser Gepaeck verloren, also kamen wir in Papua an - ohne irgendwas. Gottseidank hatten wir eine Papua Adventures Tour bereits im Vorhinein gebucht und wurden so vom Flughafen in Jayapura (Papua) abgeholt. Wir hatten aber nur einen kurzen Stopp in der Hafenstadt Jayapura, den wir nutzten um uns jeweils eine weitere Garnitur Gewand zu besorgen und das noetigste an Toilettartikeln und um die Reisegenehmigung fuers Innere Papuas bei der Polizei zu bekommen.
Bestens ausgeruestet :-) hatten wir dann gleich unseren Anschlussflug (mit Propellormaschine) nach Wamena ins Hochland Papuas, das so genannte Baliem Valley. Das Tal wurde erst um 1940 entdeckt, weshalb noch sehr viele urspruengliche Staemme dort leben und die noch nicht allzu lange vergangenen Spuren der Missionare verfolgt werden koennen. Unser Plan fuer diese Woche in einem der wahrscheinlich bemerkenswertesten Plaetze auf der Erde - gepraegt von sehr wenig Infrastruktur, deshalb aber auch unberuehrter Natur und aussergewoehnlicher Lebensweise und Kultur der Doerfer dort - sah folgendermassen aus:
Zuerst stand das Baliem Valley Cultural Festival am Programm, ein Fest wo viele Doerfer und Staemme aus der Gegend ihre Taenze praesentierten, sowie Speerwerfen, Kaempfe und vieles mehr darboten. Vor allem die Staemme der Dani, Lani und Yali, die aus dem Hochland kommen waren dort vertreten. Wir hatten am Tag zuvor zwei ganz liebe Englaender kennen gelernt (die aehnliche Probleme wie wir mit der chaotischen Organisation unserer gebuchten Tour hatten) die mit uns und dem Guide diesen Tag verbrachten. Das Festival war schliesslich wirklich beeindruckend, wenn man sich doch erst mal an den Anblick der vielen halbnackten Leute gewoehnen muss - die nur mit Peniskoecher "koteka" oder Grasroeckchen herumlaufen.
Tags darauf schauten wir uns umliegende Dani-Doerfer an, die mit dem Auto erreichbar waren. Man bedenke, dass es im Baliem Valley nur eine funktionierende Strasse gibt (die auch nicht komplett befahrbar ist, weil irgenwo eine Bruecke eingestuerzt ist), das heisst man kann ca. 1 Stunde in jede Himmelsrichtung, dann ist Sense. Wir besuchten die Doerfer Jiwika und Soroba im Norden des Tals, wo wir unter anderem eine an die 300 Jahre alte Mumie (ein ehemaliger Chief) zu sehen bekamen, die die Danis in einer Huette ihres Dorfes aufbewahren. Auch nahegelegene Hoehlen schauten wir uns an. Am Spannendsten waren allerdings die Besuche in den Doerfern und das Plaudern mit den Leuten dort. Viele tragen immer noch die traditionelle Kleidung (Peniskoecher bzw. nur Roeckchen), bei den aelteren Menschen sieht man ausserdem oft viele fehlende Fingerglieder an den Haenden. Frueher haben sich die Menschen mit einem Stein Glieder eines Fingers abgeschlagen, wenn ein Familienmitglied gestorben ist. Manche Frauen haben an einer Hand gar keine Finger mehr...heutzutage ist das allerdings verboten...Wir haben so viele liebe Leute kennen gelernt, die uns alle so unglaublich lieb willkommen geheissen haben und vieles erzaehlt haben. Wirklich super!
Tags darauf ging schliesslich unser Trekking los: Mit Guide, 2 Traegern und einem Koch machten wir uns auf eine 3-Tage-Wanderung durch das suedliche Baliemtal, um mehr von den Danis zu erfahren. Wir marschierten durch unwegsames Gelaende ueber Fluesse ohne Bruecke oder mit haarstraeubender Haengebruecke - uaaaaahhhh - vorbei an Dani Sweet-Potato-Gardens und kleinen Doerfern mit Kirche (der Missionare) und genossen die wunderschoene Landschaft mit dichtem Wald, traumhaften Bergen und sich durchs Tal schlaengelnden Fluessen. Unterwegs schliefen wir in Dani-Doerfern, einmal in Kilise in einem traditionellen Dani-Haus (honai), und einmal (im Dorf Syokosimo) im ausgedienten Krankenhaus der Missionare. Waschen mussten wir uns im Fluss oder Bach, Elektrizitaet gibt es nicht bzw. selten in Doerfern, wo die Missionare Generatoren hinterlassen haben. Erschoepft aber eine Wahnsinns-Erfahrung reicher kamen wir schliesslich nach 3 Tagen heil wieder in Wamena an. Dabei hatten wir ja eigentlich nur die "Light-Version", da es im Zentrum Papuas immer noch unentdeckte Staemme gibt, bzw. Staemme, die noch in Baumhaeusern leben und nur mit Missionarsflugzeug besucht werden koennen und noch wesentlich schwieriger zugaenglich sind... (vielleicht ein anderer Trip...!?)
Am naechsten Tag flogen wir zurueck nach Jayapura, wo wir noch eine Bootsfahrt auf dem Lake Sentani machten. In diesem See gibt es viele kleine Inseln, wo die Sentani Tribes leben, in Pfahlbauten am See. Danach besuchten wir noch den Hamadi Market und den Hamadi Beach, wo das Mc Arthur Monument steht - ein amerikanischer Panzer aus dem 2. Weltkrieg. Ausserdem - zu unserer Riiiiieessenfreude - hatte unser Tourorganisator inzwischen unser verlorengegangenes Gepaeck wieder besorgen koennen, weshalb wir endlich, nach fast einer Woche, wieder frische Sachen zum Anziehen hatten!!
Fazit: Ein Erlebnis der besonderen Art!!
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