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Portugal ist der schönste Teil Spaniens. Ein Satz wie in Stein gemeißlt und unanfechtbar. Obwohl geographisch natürlich vollkommen falsch (wies ich nicht bereits am Anfang auf mein nicht vorhandenes Erdkunde-Wissen hin??), doch wieder eine durch den letzten Urlaub bestätigte Aussage. Portugal ist der schönste Teil Spaniens. Wenn portugiesisch nicht so eine schreckliche Sprache wäre (subjektiv, alles subjektiv...), dann würde ich das nächste Mal Erasmus auf jeden Fall in Portugal machen! Warum?, fragt sich der interessierte Leser, Was ist so toll an Portugal? Schaust du und passt du auf:
- "Tourists: respect the portuguese silence or go to Spain!" Original gelesen an einer lissabonschen Häuserfassade und direkt beide Däumchen in die Höhe gereckt als Zeichen der Zustimmung. Spanier können ja sooo laut sein!
- In Portugal kostet einfach mal alles die Hälfte. Beispiel Jugendherberge (hihi!jetzt hätte ich beinahe "Jungenherberge" geschrieben...) für 11 € pro Nacht, strandnah und mit Frühstück .
UUUUNNNDDD, der Knaller überhaupt: 3. ES GIBT BROT!!! Jippeee, hätte beinahe Wagenladungen voll importiert, bis mir einfiel, dass ich ja sowieso in knappen 2 Wochen wieder im Brot-und-Kartoffelland (oder ist es "Brodt-und-Kartoffelland"? hehe) residieren werde. Aber zurück eigentlichen Geschichte. Ich buchte also zwei Flüge von Madrid nach Faro und von Porto nach Madrid. Ohne Seil und doppelten Boden. Will sagen, ich reservierte keine Unterkunft und auch die angestrebte Passage von Faro (Algarve/Süden)nach Porto (Norden) über Lissabon (Mitte) war durchaus fraglich. Aber ein bisschen Spannung muss schon sein. Mysteriöser Weise lief alles wunderbar. Zimmer in Faro: wunderbar. Überfahrt nach Lissabon: wunderbar. Zimmersuche in Lissabon: wunderbar. Porto: generell wunderbar.Da ich fast zwei Wochen unterwegs war, möchte ich euch und mir ersparen, einen minutiösen Ablauf der Geschehnisse wiederzugeben, also hier nur die Hochlichter (gegen Verdenglischung!):Faro, nett wie erwartet. Die Jugendherberge dort ist ja sehr schick, besonders begeistern die Duschen, die nicht mit dem Hei?asser geizen, anders als in Madrid?Das Wetter war sogar fast zu gut, die Sonne brannte erbarmungslos und ich sah mich gezwungen, beim chino einen Sonnenschirm zu erstehen, um meine Haut angemessen zu protegieren. Doch, ich bin auch braun geworden, für deutsche Verhältnisse zumindest?Alberto musst allerdings schwer kiechern und meinte, ob er das Duschwasser auf 30?C begrenzen sollte, damit ich mich nicht wieder verbrühe. Fiesigkeit!In Faro lag ich übrigens zu 50% faul am Strand, die anderen 50teilten sich fiftyfifty in schlafen und essen auf. Gut, kommuniziert habe ich auch. Mit Spaniern, Italienern, Israeliten, Amerikanern, Engländern und Deutschen. Nur irgendwie nicht mit Portugiesen? Von Faro ließ ich mich dann nach Lissabon fahren, vom Zugfahrer. Dort angekommen musste ich erstmal eine Unterkunft finden, hatte ich doch die Nacht vorher noch leicht gepanikt, weil eine meiner Zimmergenossinen gemeine Schauermärchen von überfüllten Jugendherbergen in Lissabon erzählt hatte. Zu Unrecht, wie sich herausstellte. War ?upt kein Problem, sowohl in Lisboa als auch in Porto was zu finden. Also umsonst schlecht geschlafen!Lissabon hat dann doch ein bisschen enttäuscht. Im Winter war es ja wirklich märchenmäßg schön mit der ganzen Weihnachtsbeleuchtung, aber im Sommer ein deutlicher Abstieg. Mag aber vielleicht auch daran gelegen haben, dass ich mir mein Zimmer mit drei 16jähigen norwegischen Baskettballspielerinnen teilen musste, denen um 12 Uhr nachts eben noch mal einfällt, dass sie ja jetzt besser ihre Koffer packen sollten, um am nächsten Morgen um 6 in Ruhe die Heimreise antreten zu können. Ein nicht gerade schlafförderndes Unternehmen. Porto riss das Ruder aber noch mal deutlich rum. Vielleicht hatte ich nur zu oft Pirates del Caribe geschaut, aber ich hatte gro? Lust, mit einer Augeklappe und einem Sextanten bewaffnet auf meiner Jolle Jack-Sparrow-m?g in den Portoer Porto einzuschippern. Die gesamte Stadt kuschelt sich an die relativ steil abfallenden Ufer des Flusses Douro und hat immer noch den Reiz einer Hafenstadt aus dem 19. Jahrhundert. Wenn man flugs mal "Duero" bei Wikipedia eingibt, kann man sich ein beeindruckendes Höhenprofil des Flusses anschauen. Enorm! Porto gefiel mir auf jeden Fall besser als Lissabon im Sommer. Und für begeisterten Hobbyfotografen gibt es Millionen von Motiven! Besonders die kleinen Mini-Gäßchen und die halb zerfallenen Häuser sprengen die Speicherkarte. Man überzeugt sich am besten selbst. Und wenn die Kohle nicht reicht, schauta erstmal die Fotos. Alles in Allem war ich sehr zu frieden mit dem Urlaub im Allgemeinem und mir im Speziellen. Ich finde, man kann sich schon ein bisschen Anerkennung zollen, wenn man ohne größere Planung alleine in ein fremdes Land fährt und doch alles so reibungslos auf die Reihe bekommt. Das übt gemein, kann ich nur empfehlen. Und Portugal ist halt wirklich der schönste Teil Spaniens... ;-)
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